Bei Schlierenzauer "brennt das Feuer" noch

Für Schlierenzauer sei die Verletzung "keine Tragödie, es gibt Schlimmeres im Leben".
Der Tiroler schließt nach seiner OP einen vorzeitigen Rücktritt aus.

Skisprung-Weltcup-Rekordsieger Gregor Schlierenzauer hat nach seiner Kreuzband-Operation ein Comeback auf den Schanzen der Welt in Aussicht gestellt, den genauen Zeitpunkt jedoch offen gelassen. Er sei "sehr motiviert, zurückzukehren", sagte Schlierenzauer am Freitag bei einer Pressekonferenz in der Privatklinik Hochrum bei Innsbruck.

Der 26-Jährige wird noch am Freitag aus dem Krankenhaus entlassen. "Komplett von der Bühne weg" zu sein, dazu sei er noch nicht bereit, schloss Schlierenzauer einen vorzeitigen Rücktritt aus. "Das Feuer brennt", meinte er und ergänzte: "Das Skispringen ist schon noch mein Leben". Das "Etappenziel" sei nunmehr, das Knie so hinzubekommen, dass er sich das Skispringen wieder hundertprozentig zutraue, betonte der Gewinner von 53 Weltcupbewerben.

Bei Schlierenzauer "brennt das Feuer" noch
ABD0081_20160401 - RUM - ÖSTERREICH: ZU APA0191 VOM 1.4.2016 - (v.l.) Dr. David Beiler (Facharzt für Anästhesie), Gregor Schlierenzauer und Univ.- Doz. Dr. Wulf Glötzer (Facharzt für Unfallchirurgie, Privatklinik Hochrum) am Freitag, 1. April 2016, anlässlich einer Pressekonferenz in der Privatklinik Hochrum in Rum. - FOTO: APA/EXPA/ JOHANN GRODER
Der genaue Zeitpunkt des Comebacks hänge vom Heilungsverlauf des Knies ab. Ende Oktober, Anfang November sei eine "entscheidende Zeit", sprach Schlierenzauer die prognostizierte achtmonatige Wettkampfpause an. Bezüglich der kommenden Saison habe er "nicht den ultimativen Stress", die Olympischen Winterspiele 2018 in Südkorea sowie die Weltmeisterschaften in Seefeld 2019 seien hingegen "sehr lässige Highlights".

Die Verletzung sei jedenfalls "keine Tragödie, es gibt Schlimmeres im Leben". Seine Auszeit, die er sich seit Anfang Jänner nahm, habe jedenfalls trotz der Verletzung bisher gut getan. Zehn Jahre Spitzensport hätten schließlich Kraft und Energie gekostet. "Ich habe sehr viel Zeit für mich selbst gehabt", sagte der Tiroler. Aber auch eine Ausbildung im Kommunikations- und Mentaltrainingsbereich in Salzburg habe er begonnen. Ziel sei es, auch in den kommenden Monaten eine Aufgabe zu finden.

Volle Kniefunktion in sechs Monaten

Bei Schlierenzauer "brennt das Feuer" noch
ABD0084_20160401 - RUM - ÖSTERREICH: ZU APA0191 VOM 1.4.2016 - Gregor Schlierenzauer am Freitag, 1. April 2016, anlässlich einer Pressekonferenz in der Privatklinik Hochrum in Rum. - FOTO: APA/EXPA/ JOHANN GRODER
Die Verletzung beim Tiefschneefahren in Kanada hatte er bereits am ersten Tag bei der siebenten Fahrt erlitten. Er habe schnell gemerkt, dass etwas passiert sei und habe das rechte Knie vor dem Heimflug vier, fünf Tage ruhig gestellt.

Schlierenzauers behandelnder Arzt Wulf Glötzer, der ihn am vorderen Kreuzband des rechten Knies operierte, meinte, dass das Kreuzband in einem halben Jahr wieder seine volle Funktion ausüben sollte. Ein Drittel des ursprünglichen Kreuzbandes sei noch vorhanden. Nun beginne die Physiotherapie, in zehn Tage sollen die Fäden entfernt werden.

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