Aus dem Capitals-Talent wurde ein sicherer Rückhalt
Es ist nur ein kleiner Zirkel, der den Plan kennt. Die beiden Tormänner der Vienna Capitals wussten schon vor dem ersten Spiel der Zwischenrunde, wer in welchem Spiel die Nummer eins sein wird. Am Freitag beim 5:1 gegen Bozen war es der 22-jährige David Kickert, am Sonntag beim 3:5 in Linz war wieder Star-Keeper Jean-Philippe Lamoureux an der Reihe.
Wer sich am Donnerstag im Salzburger Volksgarten den Red Bulls entgegenstellt, wird die Öffentlichkeit erst eine Stunde vor Spielbeginn (19.15 Uhr) erfahren. Kickert genießt das Vertrauen des Trainers. "Es ist sehr angenehm, dass ich es schon davor weiß, wann ich spielen kann", sagt Kickert, der in der laufenden Saison unter Coach Serge Aubin aufblüht. Kickert hielt bei seinen 14 Einsätzen 93,3 Prozent aller auf sein Tor abgegebenen Schüsse. Durchschnittlich bekommt sein Team nur 1,84 Tore pro Spiel, wenn er im Tor steht. Jeder Wert unter 2 ist sehr gut. Kickert ist der einzige in der Liga unter 2. Er und KAC-Keeper David Madlener (Rang 10) sind die einzigen Österreicher in den Top-10 der Statistik. Wenn Kickert von Beginn an auf dem Eis stand, blieben die Wiener zuletzt am 14. Oktober (3:4 Fehervar) ohne Punkt.
Der Sprung nach vorne
Beachtlich sind bei Kickert nicht nur die Zahlen sondern seine Entwicklung. Unter Ex-Trainer Jim Boni wirkte er verunsichert. Bei seinen seltenen Einsätzen konnte der Wiener kaum überzeugen und daher dem schwachen Legionär Nathan Lawson keinen Druck machen.
2016/2016 ist Kickert wie ausgewechselt. "Jetzt macht sich das gute Training mit unseren Top-Tormanntrainern bezahlt. Selbst, wenn man mal einen schlechten Tag hat, kann man mit guter Technik gut halten", sagt Kickert. Bis zum Sommer war Stefan Ladhe der Tormann-Trainer der Caps. Der Schwede coachte auch die Keeper im schwedischen Nationalteam. Seit dieser Saison ist Landsmann Erik Ersberg für die Profi-Goalies der Capitals zuständig.
Druck und Vertrauen des Trainers
Kickert betont auch die positive Wirkung von Headcoach Serge Aubin: "Er fordert sehr viel. Du musst in jedem Training hundert Prozent geben." Und wenn nicht? "Es kann dann in der Kabine schon sehr laut werden. Ein Mistkübel hat auch schon einmal daran glauben müssen." Und Aubin ist sehr direkt. "Als ich beim 7:9 gegen Innsbruck eingewechselt worden bin und vier Tore bekommen habe, hat er gesagt, dass ich mich sorgen sollte, was er über mich denkt."
Das Duell mit Salzburg wird den Wienern wieder alles abverlangen. Das letzte Spiel im Volksgarten am 8. Jänner gewannen die Capitals überzeugend mit 4:2.
Kommende Woche ist dann Kickert gemeinsam mit Salzburg-Keeper Bernhard Starkbaum (und Lukas Herzog vom VSV) wieder im Nationalteam-Einsatz. Teamchef Roger Bader rief den Wiener in den Kader für den Österreich-Cup von 9. bis 11. Februar in Graz. Österreichs Gegner sind die Slowakei, Norwegen und Frankreich.
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