Hirscher beendet mit dem Sieg in Adelboden seine "Krise"

Den achten Saisonsieg und 66. Weltcup-Erfolg gab es für den 29-Jährigen beim Riesenslalom-Klassiker.

Am Ende hatte der siebenfache Gesamtweltcupsieger dann doch wieder gut lachen. Zweifel hatten Marcel Hirscher in den letzten Wochen begleitet, die Selbstverständlichkeit, die Sicherheit, die den 29-Jährigen so selten in seiner Karriere im Stich gelassen hatten, waren mit dem Einfädler im Slalom von Madonna di Campiglio plötzlich dahin. Hirscher grübelte und tüftelte, und das Hoppala im City-Event von Oslo machte die Sache nicht einfacher – doch im zweiten Lauf des Riesenslaloms von Adelboden, da präsentierte sich der Salzburger dann wieder so, wie man ihn kennt: Bestzeit, 66. Weltcupsieg, achter Erfolg in Adelboden.

Und Marcel Hirscher grinste wie schon länger nicht mehr. Das hatte einen guten Grund: Der Zweite des ersten Durchgangs hatte in der Pause am großen Rad gedreht und die richtige Wahl getroffen. „Anderer Schuh, anderer Ski, es war ein hoher Poker, aber es ist alles aufgegangen.“ Der Grund für den hohen Einsatz war Henrik Kristoffersen, denn „wenn man berücksichtigt, was Henrik im ersten Lauf für Fehler gemacht hat, hätte ich auch viel weiter hinten sein können“ als jene zwölf Hundertstelsekunden, die die Ergebnisliste auswies.

Am Ende war Marcel Hirscher 0,71 Sekunden vor seinem norwegischen Rivalen, doch eitel Wonne ist noch immer nicht alles. „Es bleibt nach wie vor sehr, sehr schwierig. Aber wenn wir’s so managen wie heute, dann ist das schon gut. Die Verunsicherung ist trotzdem da“, und mit ein Grund dafür ist das reduzierte Trainingspensum.

Alpine Skiing - Alpine Skiing World Cup - Men's Giant Slalom

Von 67 auf 7

Während der Branchenprimus seinen Höhenflug wieder aufgenommen hat, bewegt sich auch ein 23-jähriger Kärntner weiter im oberen Bereich der Ergebnisliste. Marco Schwarz fuhr mit Startnummer 67 zunächst auf Platz 14 und arbeitete sich im Finale bis auf den siebenten Rang nach vorne. „Das ist cool – jetzt funktioniert’s also auch im Riesenslalom“, freute sich der Allrounder. „So macht das Spaß.“ Der Radentheiner holte seine mit Abstand beste Platzierung im Riesenslalom, bis Samstag stand ein 17. Platz in Val d’Isère aus dem vergangenen Winter zu Buche. Was Schwarz derzeit liefert, ist aller Ehren wert: Neunter im Slalom von Saalbach, Zweiter in Madonna di Campiglio, Sieger beim City-Event in Oslo und zuletzt als Halbzeitführender in Zagreb ausgeschieden.

Manuel Feller hingegen musste wieder einmal erklären, was passiert ist. „Es ist zu hundert Prozent mein Fehler“, sagte also der Tiroler nach seinem Ausfall im ersten Lauf, „ich bin zu gerade auf eine Bodenwelle hingefahren und wollte dann den Schwung über den Innenski verkürzen, aber die Physik kann man halt nicht austricksen. Es ist ein bissl komisch: Letztes Jahr hat’s im Riesenslalom ganz gut funktioniert, heuer hab’ ich im Slalom mehr Konstanz drin.“ Vorteil Feller: „Der nächste Riesenslalom ist in Garmisch-Partenkirchen (3. Februar, Anm.), da hab’ ich im letzten Winter meinen ersten Podestplatz geholt.“

Pechvogel

Stefan Luitz hingegen fügte seiner Pannenserie ein weiteres Kapitel hinzu: Der Deutsche, bei Halbzeit noch Dritter, rutschte früh im zweiten Lauf aus – und verletzte sich an der linken Schulter. Für den 26-jährigen Allgäuer, der am Donnerstag seinen Sieg von Beaver Creek wegen der verbotenen Inhalation von Sauerstoff am grünen Tisch verloren hatte, ein weiterer Rückschlag auf dem Weg, endlich einmal sein Riesentalent auch in Erfolge umzumünzen.

Endstand:

1.

Marcel Hirscher (AUT)

2:26,54

Min.

1:12,51

1:14,03

2.

Henrik Kristoffersen (NOR)

2:27,25

+00,71

1:12,39

1:14,86

3.

Thomas Fanara (FRA)

2:27,58

+01,04

1:12,83

1:14,75

4.

Alexis Pinturault (FRA)

2:28,10

+01,56

1:12,57

1:15,53

5.

Zan Kranjec (SLO)

2:28,16

+01,62

1:13,30

1:14,86

6.

Tommy Ford (USA)

2:28,33

+01,79

1:12,78

1:15,55

7.

Marco Schwarz (AUT)

2:28,85

+02,31

1:14,16

1:14,69

8.

Victor Muffat-Jeandet (FRA)

2:28,90

+02,36

1:13,23

1:15,67

9.

Gino Caviezel (SUI)

2:29,13

+02,59

1:13,39

1:15,74

10.

Marco Odermatt (SUI)

2:29,22

+02,68

1:14,32

1:14,90

11.

Leif Kristian Nestvold-Haugen (NOR)

2:29,24

+02,70

1:13,08

1:16,16

12.

Matts Olsson (SWE)

2:29,61

+03,07

1:13,12

1:16,49

13.

Luca de Aliprandini (ITA)

2:30,14

+03,60

1:14,64

1:15,50

14.

Loic Meillard (SUI)

2:30,38

+03,84

1:13,93

1:16,45

15.

Simon Maurberger (ITA)

2:30,43

+03,89

1:14,76

1:15,67

16.

Ted Ligety (USA)

2:30,49

+03,95

1:14,82

1:15,67

17.

Mathieu Faivre (FRA)

2:30,53

+03,99

1:14,05

1:16,48

18.

Stefan Brennsteiner (AUT)

2:30,64

+04,10

1:14,99

1:15,65

19.

Magnus Walch (AUT)

2:30,66

+04,12

1:14,79

1:15,87

20.

Andreas Zampa (SVK)

2:31,34

+04,80

1:15,15

1:16,19

21.

Trevor Philp (CAN)

2:31,37

+04,83

1:15,24

1:16,13

22.

Fabian Wilkens Solheim (NOR)

2:31,41

+04,87

1:15,17

1:16,24

23.

Pawel Trichischew (RUS)

2:31,45

+04,91

1:14,59

1:16,86

24.

Manfred Mölgg (ITA)

2:31,46

+04,92

1:14,16

1:17,30

25.

Riccardo Tonetti (ITA)

2:31,47

+04,93

1:14,39

1:17,08

26.

Filip Zubcic (CRO)

2:32,12

+05,58

1:14,59

1:17,53

27.

Mattias Rönngren (SWE)

2:32,46

+05,92

1:14,77

1:17,69

28.

Samu Torsti (FIN)

2:33,13

+06,59

1:14,75

1:18,38

Ausgeschieden im 1. Durchgang u.a.: Manuel Feller (AUT), Johannes Strolz (AUT), Thomas Tumler (SUI)
Ausgeschieden im 2. Durchgang: Stefan Luitz (GER)
Disqualifiziert im 2. Durchgang: Patrick Feurstein (AUT)

Gesamtwertung nach 19 Rennen:

1.

Marcel Hirscher (AUT)

876

2.

Henrik Kristoffersen (NOR)

511

3.

Alexis Pinturault (FRA)

444

4.

Max Franz (AUT)

408

5.

Aleksander Aamodt Kilde (NOR)

392

6.

Aksel Lund Svindal (NOR)

369

7.

Dominik Paris (ITA)

366

8.

Beat Feuz (SUI)

353

9.

Loic Meillard (SUI)

344

10.

Vincent Kriechmayr (AUT)

336

11.

Mauro Caviezel (SUI)

327

12.

Marco Schwarz (AUT)

284

13.

Matthias Mayer (AUT)

276

14.

Christof Innerhofer (ITA)

269

15.

Kjetil Jansrud (NOR)

251

 

Weiter:

17.

Manuel Feller (AUT)

236

24.

Michael Matt (AUT)

181

28.

Hannes Reichelt (AUT)

167

46.

Christian Hirschbühl (AUT)

82

55.

Christian Walder (AUT)

69

58.

Christoph Krenn (AUT)

63

67.

Johannes Strolz (AUT)

49

74.

Stefan Brennsteiner (AUT)

42

81.

Otmar Striedinger (AUT)

34

84.

Johannes Kröll (AUT)

27

90.

Philipp Schörghofer (AUT)

24

97.

Marc Digruber (AUT)

21

100.

Roland Leitinger (AUT)

19

112.

Daniel Danklmaier (AUT)

12

.

Magnus Walch (AUT)

12

127.

Christopher Neumayer (AUT)

4

131.

Romed Baumann (AUT)

3

Riesenslalom Herren (6):

1.

Marcel Hirscher (AUT)

540

2.

Henrik Kristoffersen (NOR)

302

3.

Alexis Pinturault (FRA)

276

4.

Loic Meillard (SUI)

234

5.

Matts Olsson (SWE)

217

6.

Thomas Fanara (FRA)

215

7.

Zan Kranjec (SLO)

211

8.

Mathieu Faivre (FRA)

178

9.

Tommy Ford (USA)

176

10.

Thomas Tumler (SUI)

141

11.

Victor Muffat-Jeandet (FRA)

138

12.

Gino Caviezel (SUI)

137

13.

Leif Kristian Nestvold-Haugen (NOR)

134

14.

Luca de Aliprandini (ITA)

120

15.

Stefan Luitz (GER)

107

 

Weiter:

19.

Manuel Feller (AUT)

82

23.

Marco Schwarz (AUT)

49

25.

Stefan Brennsteiner (AUT)

42

31.

Philipp Schörghofer (AUT)

24

33.

Johannes Strolz (AUT)

23

37.

Roland Leitinger (AUT)

19

44.

Magnus Walch (AUT)

12

50.

Matthias Mayer (AUT)

4

53.

Vincent Kriechmayr (AUT)

1

.

Max Franz (AUT)

1

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