Abfahrt: Fill jagt Jansrud die Kugel noch ab

Zum zweiten Mal in Folge darf Fill sich über Abfahrtskristall freuen.
Peter Fill sicherte sich beim Weltcupfinale in Aspen als Zweiter die Kristallkugel in der Abfahrt, die ÖSV-Herren waren geschlagen.

Die Disziplinwertung für den Super-G hatte er schon, und im ersten Rennen des Weltcup-Finales von Aspen hatte sich Kjetil Jansrud auch die kleine Kristallkugel in der Abfahrt zum Ziel gesetzt. Doch der 31-jährige Norweger, der in diesem Winter als einziger zwei Saisonsiege in der Abfahrt gefeiert hatte (Val d’Isère, Kvitfjell), musste sich am Mittwoch in den Rocky Mountains als Elfter geschlagen geben. Und Titelverteidiger Peter Fill durfte jubeln: Als Erster seit Marc Girardelli anno 1994 schaffte es der Kastelruther, sich die Abfahrtswertung ohne Saisonerfolg zu sichern.

33 Punkte war Jung-Vater Fill, 34, vor der letzten Entscheidung hinter Jansrud gelegen. Mit Startnummer drei hatte der Südtiroler bei Temperaturen von zehn Grad plus im Ziel einen kleinen Vorteil gegenüber seinem Konkurrenten (Nummer sieben), und er wusste ihn zu nutzen. Nur einen erreichte er nicht – seinen Landsmann Dominik Paris, der am Ende die Nummer eins mit Startnummer eins war.

Die Verbitterung bei Jansrud hielt sich in Grenzen, ist der Norweger doch im Saisonfinish am Ende seiner Kräfte. Schon vor der WM in St. Moritz war er verkühlt, und diesen Infekt schleppte er bis zum vorletzten Wochenende nach Kvitfjell, wo er sich die Super-G-Kugel sicherte. "Vielleicht bin ich ein bisschen zu rund gefahren. Ich gratuliere Peter, dass die Kugel in Italien bleibt."

Rätselraten

Fünf Österreicher hatten die Qualifikation für die finale Abfahrt in den USA geschafft, der Beste war Olympiasieger Matthias Mayer, der mit der hohen Nummer 17 Achter wurde und sich knapp vor Vincent Kriechmayr (Neunter) einreihte. "Es war nicht einfach, im Steilhang habe ich eine Kurve übersehen", sagte der Kärntner. Der Oberösterreicher Kriechmayr grübelte, nachdem er in den Trainings Erster und Zweiter war und nun in den Flachpassagen viel Zeit verloren hatte: "Das ist sehr bitter."

Hannes Reichelt hatte sich im Training eine Hand angeschlagen, "aber das stört mich nur beim Antauchen am Start, nachher geht’s ja nur ums Skifahren"‚ sagte der Radstadter. Und das gelang ihm – bis zu einem kapitalen Fehler im Super-G-ähnlichen unteren Streckenabschnitt lag er auf Kurs Richtung Siegespodest, dann aber lehnte er sich in einer Linkskurve zu weit nach innen und konnte sich nur durch ein massives Bremsmanöver im Kurs halten – Platz 18.

Immerhin kam er heil ins Ziel: ÖSV-Abfahrtstrainer Werner Franz hat sich kurz vor dem Finale von Aspen bei einem Skirennen seines Klubs das Kreuzband gerissen.

1.

Dominik Paris (ITA)

1:33,07

2.

Peter Fill (ITA)

1:33,15

+0,08

3.

Carlo Janka (SUI)

1:33,25

+0,18

4.

Manuel Osborne-Paradis (CAN)

1:33,32

+0,25

5.

Adrien Theaux (FRA)

1:33,36

+0,29

6.

Erik Guay (CAN)

1:33,38

+0,31

.

Andreas Sander (GER)

1:33,38

+0,31

8.

Matthias Mayer (AUT)

1:33,39

+0,32

9.

Vincent Kriechmayr (AUT)

1:33,59

+0,52

10.

Johan Clarey (FRA)

1:33,60

+0,53

11.

Kjetil Jansrud (NOR)

1:33,61

+0,54

12.

Aleksander Aamodt Kilde (NOR)

1:33,77

+0,70

13.

Beat Feuz (SUI)

1:33,78

+0,71

14.

Guillermo Fayed (FRA)

1:33,91

+0,84

15.

Patrick Küng (SUI)

1:34,02

+0,95

16.

Thomas Dreßen (GER)

1:34,09

+1,02

17.

Travis Ganong (USA)

1:34,37

+1,30

18.

Hannes Reichelt (AUT)

1:34,56

+1,49

19.

Romed Baumann (AUT)

1:34,59

+1,52

.

Max Franz (AUT)

1:34,59

+1,52

21.

Sam Morse (USA)

1:35,21

+2,14

Ausgeschieden: Mauro Caviezel (SUI), Bostjan Kline (SLO)

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