Djokovic zittert sich ins Viertelfinale

Erleichterung bei Novak Djokovic.
Der Serbe dreht in Wimbledon einen 0:2-Satzrückstand gegen den Südafrikaner Kevin Anderson.

Titelverteidiger Novak Djokovic hat am Dienstag die Wende tatsächlich noch geschafft und sich als letzter Spieler für das Viertelfinale von Wimbledon qualifiziert. In der Fortsetzung des am Vorabend wegen Dunkelheit vor dem fünften Satz abgebrochenen Achtelfinales gegen den Südafrikaner Kevin Anderson setzte sich der topgesetzte Serbe nach 3:47 Stunden noch mit 6:7(6),6:7(6),6:1,6:4,7:5 durch.

Anderson hatte dank seines gewaltigen Aufschlags enormen Druck auf Djokovic ausgeübt und war mit insgesamt 40 Assen im letzten Durchgang mit 5:4 in Führung gelegen. Doch dann schwächelte der Weltranglisten-14. ausgerechnet im elften Game des fünften Satzes und beging bei 15:15 zwei Doppelfehler en suite. Diese Chance ließ sich ein sehr nervös wirkender Djokovic nicht nehmen. Nach dem Break zum 6:5 servierte er trotz eines 0:30 zum 7:5 aus.

"Kevin hat außergewöhnlich gut serviert. Das war eines der schwierigsten Matches, das ich überhaupt je gespielt habe", atmete der Weltranglisten-Erste auf, nachdem er zum 25. Mal en suite das Viertelfinale eines Major-Turniers erreicht hatte. Djokovic gestand, dass er beim Rückschlag mitunter hilflos war. "Das war ein hohes Niveau für ein Wimbledon-Achtelfinale."

Comeback

Am Vortag war er schon 0:2-Sätze zurückgelegen, hatte sich dann aber doch gesteigert und sich so in die Verlängerung am Dienstag auf Court 1 gerettet. "Das gibt mir viel Selbstvertrauen", erklärte der Schützling von Boris Becker, der in diesem Jahr mit seinem prominenten Betreuer gleichziehen und zum dritten Mal an der Church Road triumphieren könnte.

Im Viertelfinale, das Djokovic nun komplettiert hat, trifft der 28-jährige, achtfache Major-Sieger am Mittwoch auf US-Open-Sieger Marin Cilic. Beim Blick auf die Statistik gegen den Weltranglisten-Neunten aus Kroatien muss Djokovic nicht bange werden: Er führt mit 12:0-Siegen.

Cilic hat selbst auf dem Weg in die Runde der letzten acht schon zweimal über fünf Sätze gehen müssen: Gegen Ricardas Berankis (LTU) und in der dritten Runde gegen Aufschlag-Riesen John Isner (Sieg mit 12:10 im fünften Satz).

Scharapowa gegen Williams

Bei den Damen kommt es im Halbfinale zum Duell zwischen der Weltranglisten-Ersten Serena Williams und der früheren Nummer eins Maria Scharapowa. Die 33 Jahre alte Williams setzte sich gegen die Weißrussin Victoria Asarenka mit 3:6, 6:2, 6:3 durch. Scharapowa gewann gegen Coco Vandeweghe aus den USA 6:3, 6:7 (3:7), 6:2. Die 28 Jahre alte Russin erreichte zum 20. Mal das Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers.

Zum ersten Mal steht die Spanierin Garbiñe Muguruza bei einem der vier wichtigsten Turniere unter den besten Vier. Die 21-Jährige schlug Timea Bacsinszky aus der Schweiz 7:5, 6:3 und bekommt es am Donnerstag mit der Polin Agnieszka Radwanska zu tun. Muguruza ist die erste Spanierin im Wimbledon-Halbfinale seit Arantxa Sanchez-Vicario im Jahr 1997. Radwanska besiegte die Australian-Open-Halbfinalistin Madison Keys aus den USA 7:6 (7:3), 3:6, 6:3.

Peya/Soares out

Der Wiener Alexander Peya und der Brasilianer Bruno Soares schieden im Doppel-Viertelfinale aus. Das als Nummer acht eingestufte Duo unterlag Jamie Murray/John Peers (GBR/AUS-13) nach 1:50 Stunden 4:6,6:7(3),3:6. Auch im Vorjahr war für Peya/Soares auf dem "heiligen Rasen" in der Runde der letzten acht Doppel Endstation gewesen.

HERREN - Achtelfinale:

Novak Djokovic (SRB-1) - Kevin Anderson (RSA-14) 6:7(6),6:7(6),6:1,6:4,7:5

Viertelfinale (komplett): Djokovic - Cilic, Wawrinka - Gasquet, Pospisil - Murray, Simon - Federer

HERREN, Doppel - Viertelfinale:
Jamie Murray/John Peers (GBR/AUS-13) - Alexander Peya/Bruno Soares (AUT/BRA-8) 6:4,7:6(3),6:3

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