Verkürzte NBA-Saison 2011/12 startet am Christtag

Verkürzte NBA-Saison 2011/12 startet am Christtag
Nach dem am 8. Dezember beendeten wochenlangen Arbeitskampf startet die NBA am Christtag ins verkürzte Spieljahr 2011/12.

Statt wie üblich 82 "regular season"-Partien pro Team ab Anfang November stehen diesmal "nur" 66 auf dem Programm. Für die mehr als 400 Spieler in den 30 Vereinen wird es dennoch kaum Verschnaufpausen geben.

Denn die anstehenden 990 Begegnungen (üblicherweise 1.230) werden bis 26. April und damit binnen vier Monaten durchgepeitscht, ehe es unmittelbar anschließend in die Play-offs und in die entscheidende Phase geht. Den Anfang der Saison macht die Partie der erstarkten New York Knicks gegen Rekord-Champion Boston Celtics, gefolgt von der Final-Neuauflage zwischen Titelverteidiger Dallas Mavericks und den im Juni in der damaligen Serie 2:4 unterlegenen Miami Heat. Vor dem Aufwurf werden Dirk Nowitzki & Co. endlich ihre Meisterringe erhalten.

Die L.A. Lakers, die zum Saisonstart um den an der Wurfhand verletzten Kobe Bryant (33 Jahre) bangen, empfangen die Chicago Bulls mit Jungstar Derrick Rose (23), der in der "Windy City" um fünf Jahre verlängert hat. Die hoch gehandelten Oklahoma City Thunder matchen sich mit den Orlando Magic, die nun doch auf ihren zunächst "wechselwilligen" Center Dwight Howard (26) setzen dürfen. Schließlich gibt es noch das Pflichtspiel-Debüt von Chris Paul (26) im Dress der L.A. Clippers zu erleben, die bei den Golden State Warriors gastieren.

Ein Meisterschaftsanwärter "Nummer 1" ist vorerst nicht auszumachen: Dallas, erstmals in der Rolle des Gejagten, muss die Titelverteidigung ohne Center Tyson Chandler (29, zu New York), Guard J.J. Barea (27, zu Minnesota) und auch ohne Peja Stojakovic (34, Karriereende) in Angriff nehmen, hat sich jedoch u.a. um Lamar Odom (32, bisher L.A. Lakers, 2010/11 "bester sechster Mann") verstärkt - was übrigens Kobe Bryant sauer aufstieß. Beim Meister angeheuert hat auch Vince Carter (34).

Miami nimmt nicht nur wieder mit dem "Dreigestirn" Dwyane Wade (29), LeBron James (wird fünf Tage nach dem Saisonstart 27) und Chris Bosh (27) einen neuerlichen Anlauf auf die zweite Meisterschaft nach 2006, sondern auch mit Neuzugang Shane Battier (33). Der Forward und Defensiv-Spezialist kam aus Memphis.

Boston setzt weiterhin auf seine "fantastischen Vier" - die alternden Ray Allen (36), Kevin Garnett (35) und Paul Pierce (34) sowie auf Rajon Rondo (25). Mit Amar`e Stoudemire (29) und Carmelo Anthony (27) samt Neuverpflichtung Tyson Chandler (29) von Champion Dallas gibt es in New York nun die "Big Three" - und neue Titelhoffnung. Im Osten auf der Rechnung haben muss man selbstverständlich auch Chicago. Die Bulls waren mit 62 Siegen zuletzt bestes "regular season"-Team.

Aus dem Westen sind neben Dallas wohl Oklahoma - unverändert von Kevin Durant (23), Russell Westbrook (23) sowie Defensiv-Spezialist Thabo Sefolosha (27) angeführt, dazu ergänzt um Nate Robinson (27, zuletzt Boston) - und die San Antonio Spurs zu nennen. Weil die Leistungsträger der Texaner mit Ausnahme von Tony Parker (29) schon ein wenig "in die Jahre kommen" (Tim Duncan ist 35, Maunu Ginobili 34), könnte die verkürzte Saison ein Vorteil sein.

Eine "Wachablöse" scheint in L.A. möglich. Die oft belächelten Clippers haben neben Paul - "der wohl beste Trade", wie der georgische Center Zaza Pachulia (27, Atlanta Hawks) am Freitag im Gespräch mit der APA meinte - auch Guard Chauncey Billups (35, zuletzt New York) und Forward Caron Butler (31, zuletzt Dallas, jedoch verletzt) verpflichtet und damit aufgerüstet. Sie könnten 2011/12 den Lakers in der Stadt durchaus den Rang ablaufen. Beim 16-fachen Titelgewinner ist Forward Metta World Peace nicht ein neuer Spieler, sondern der frühere Ron Artest (32), der sich im Sommer umtaufen ließ.

Pachulia hat die Clippers sogar "ganz weit oben" auf der Rechnung: "Paul ist ein großartiger Spieler und macht einen Titelkandidaten aus dem Team." Der 27-Jährige schreibt aber auch die Lakers nicht ab. Außerdem rechnet er stark mit Miami und Chicago.

Keine mutige Prognose ist es, dass dem Champion 2012 der "Makel" anhaften wird, Titelgewinner in einer verkürzten Saison zu sein. Das ist schon den Spurs widerfahren, die 1999 (damals nur 50 Begegnungen in der "regular season") erstmals den NBA-Pokal geholt haben. 2003, 2005 und 2007 zeigten die Texaner freilich, dass sie auch "echte Meister" sein können.

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