Verbruggen verteidigt Anti-Doping-Politik

"Prävention durch Abschreckung und Repression" sei das Ziel gewesen, so der Ehrenpräsident.

Der umstrittene Ehrenpräsident Hein Verbruggen hat die Anti-Doping-Politik des Radsport-Weltverbandes (UCI) in der Vergangenheit verteidigt. Er habe nicht unangemessen gehandelt, sagte Verbruggen dem niederländischen Magazin Vrij Nederland. Die frühere Politik, wonach verdächtigten Fahrern mitgeteilt worden war, dass sie unter Beobachtung stünden, sei konform mit der von anderen Verbänden gewesen.

"Prävention durch Abschreckung und Repression" sei das Ziel gewesen, ergänzte Verbruggen, der sich seit dem Bekanntwerden des Dopingskandals um den gefallenen Radstar Lance Armstrong schweren Anschuldigungen ausgesetzt sieht. So hatten die geständigen Dopingsünder Floyd Landis und Tyler Hamilton behauptet, dass ein positiver Test Armstrongs bei der Tour de Suisse 2001 gegen eine Geldspende in Höhe von 125.000 Euro vertuscht worden sei. Sowohl Verbruggen als auch jüngst Armstrong bei seinem TV-Geständnis hatten dies zurückgewiesen.

Vertrauliche Dokumente sollen indes zeigen, dass Topfahrer und Teammanager zum UCI-Hauptquartier nach Aigle in der Schweiz eingeladen worden waren. Dort soll UCI-Chefmediziner Mario Zorzoli Powerpoint-Präsentationen abgehalten haben, in denen er die Anti-Doping-Strategie der UCI und Informationen über verdächtige Werte publik gemacht habe.

Warnungen

Auch der niederländische Radprofi Karsten Kroon gab zu, dass er von Leon Schattenberg aus der UCI-Anti-Doping-Kommission im Jahre 2004 wegen abnormaler Blutwerte gewarnt worden sei. Der australische Anti-Doping-Experte Michael Ashenden kritisierte das Vorgehen der UCI. Damit sei den Fahrern die Möglichkeit gegeben worden, ihr Dopingprogramm anzupassen, um einen positiven Test zu umgehen.

Verbruggen betonte indes, dass es der UCI um Überzeugungsarbeit bei den Fahrern gegangen sei, nicht darum, zu dopen. Es sei hart für ihn gewesen, dass er mehr gewusst habe, als er sagen konnte. "Du hast Fragen, kannst sie aber nicht öffentlich äußern", sagte der Niederländer.

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