Tschechien erster Daviscup-Halbfinalist

Auch ohne Berdych besiegen die Tschechen Österreich-Bezwinger Kasachstan.

Titelverteidiger Tschechien hat am Sonntag auch ohne seinen verletzten Topstar Tomas Berdych zum vierten Mal innerhalb von fünf Jahren das Daviscup-Weltgruppen-Halbfinale erreicht. Lukas Rosol besiegte Jewgenij Korolew in Astana nach 3:34 Stunden mit 7:6(5),6:7(2),7:6(5),6:2 und sorgte damit für den 3:1-Sieg der Tschechen über Kasachstan. Die Kasachen hatten Anfang Februar Österreich in Runde eins ausgeschaltet.

Im Gegensatz zu Jürgen Melzer und Co. rutschten die Favoriten auf dem Sand im National Tennis Centre nicht aus. Nach der 2:0-Führung vom Freitag mussten sie zwar eine überraschend glatte Doppel-Niederlage am Samstag hinnehmen, doch Rosol machte im ersten Sonntag-Einzel den Sack zu. Den Regeln entsprechend (wenn am Sonntag im ersten Single zumindest vier Sätze gespielt wurden) einigten sich die Teams dann darauf, das bedeutungslos gewordene Schluss-Einzel nicht mehr zu spielen.

Rosol, der zwei der drei Punkte beisteuerte, wurde zum Helden des Teams der Gäste. "Ich habe dieses Gefühl, für mein Land zwei Punkte an einem Wochenende zu holen, noch nie gehabt. Tomas hat es schon geschafft und jetzt weiß ich ein bisschen, wie sich das anfühlt", freute sich der Weltranglisten-63. Rosol war am Montag rund 11.000 km und 23 Stunden von einem Challenger aus Guadeloupe in der Karibik nach Astana gereist. Die Reise hat sich für ihn ausgezahlt.

Spitzenreiter

Tschechien übernimmt damit am Montag erstmals und als sechste Mannschaft seit Einführung der Daviscup-Weltrangliste 2001 die Führung in dieser Wertung. Spanien wird nach fast vier Jahren an der Spitze auf Platz zwei verdrängt.

Im Halbfinale trifft Tschechien, dann wohl wieder mit dem aktuell an der Schulter verletzten Berdych, vom 13. bis 15. September zu Hause auf Argentinien.

Die Südamerikaner mussten gegen Frankreich am Sonntag in Buenos Aires zunächst den 2:2-Ausgleich hinnehmen. Juan Monaco war beim 3:6,3:6,0:6 ohne Chance gegen Jo-Wilfried Tsonga. Für den ersten Sieg über die Franzosen im sechsten Aufeinandertreffen sorgte dann Carlos Berlocq.

Der "Charly" genannte Lokalmatador gewann 6:4,5:7,6:4,6:4 gegen Gilles Simon. Die Argentinier, zuvor im Parque Roca 5:0-Sieger über das deutsche Team, wollen sich vom 13. bis 15. September in Tschechien für das schmerzliche Halbfinal-Aus im Vorjahr vor heimischer Kulisse revanchieren.

Auch in den weiteren Viertelfinal-Partien fiel die Entscheidung erst am dritten Tag. Jeweils 2:1 führten das serbische Tennis-Team bei Rekordsieger USA und Kanada gegen Italien.

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