Traumfinale Djokovic - Federer in Indian Wells

Roger Federer steht zum fünften Mal im Endspiel von Indian Wells.
Djokovic hat im Halbfinale gegen John Isner Mühe, Federer fertigt Dolgopolow ab.

Nachdem Rafael Nadal, Australian-Open-Sieger Stanislas Wawrinka und Wimbledon-Champ Andy Murray in Indian Wells früh gescheitert waren, stehen mit Roger Federer und Novak Djokovic die beiden verbliebenen Favoriten im Finale. Allerdings hätten die Wege des Schweizers und des Serben ins Finale des mit 6,17 Mio. Dollar dotierten Masters in der kalifornischen Wüste unterschiedlicher kaum sein können.

Federer fertigte im Halbfinale am Samstag (Ortszeit) den Ukrainer Alexander Dolgopolow in nur 62 Minuten mit 6:3,6:1 ab und blieb somit auch im fünften Match ohne Satzverlust. Djokovic brauchte hingegen beim 7:5,6:7(2),6:1-Erfolg in 2:24 Stunden über John Isner danach mehr Energie, als ihm lieb gewesen sein dürfte. Erst als sich der baumlange US-Amerikaner mit muskulären Problemen herumplagte, hatte der Favorit leichteres Spiel.

Erschöpfter Djoker

"Ich fühle mich nicht erschöpft, sondern muss ohnehin daran arbeiten, körperlich in Form zu kommen", gab sich Djokovic kämpferisch. Dennoch war in Indian Wells nicht zu übersehen, dass der Weltranglisten-Zweite noch längst nicht wieder in der Top-Verfassung der Vergangenheit ist. Dreimal musste der 26-Jährige über die volle Match-Distanz gehen.

Gegen Isner servierte er im zweiten Durchgang zweimal zum Matchgewinn, gab aber jeweils sein Service und letztlich noch den Satz ab. Um mental in Momenten wie diesen künftig stärker zu sein, hat sich der sechsfache Grand-Slam-Turniersieger Boris Becker an seine Seite geholt. Sein deutscher Teilzeittrainer wird ab kommender Woche beim Hartplatz-Turnier in Miami wieder an seiner Seite sein.

Gegen Isner schaffte es Djokovic im dritten Satz auch allein, "mich zu sammeln". Doch er war sich im Klaren, dass er sich im 33. Duell gegen den Dauerrivalen Federer am späten Sonntagabend (MEZ) steigern musste, um zum dritten Mal das prestigeträchtige Turnier zu gewinnen: "Gegen Roger weißt du, was auf dich zukommt."

Ohne Coach

Federer feierte den letzten seiner bisher 17 Siege gegen Djokovic Ende Februar in Dubai. In Indian Wells hatte er nur zu Turnierbeginn seinen Teilzeit-Coach Stefan Edberg dabei. Dann musste der Schwede zurück in die Heimat, wo er in Stockholm beim Turnier der ATP Champions Tour selbst aufschlug. Doch auch ohne Edberg spielt Federer, der weiters vom Schweizer Davis-Cup-Kapitän Severin Lüthi betreut wird, so stark wie schon lange nicht mehr. "Vom Aufschlag her war das einer der besten Tage, und ich bin froh, dass es ausgerechnet heute so gut geklappt hat", meinte er nach dem Halbfinale.

Wie Djokovic und Becker geben auch er und Edberg sich genügend Abstand voneinander. "Wenn Stefan und ich zusammen sind, nutzen wir die Zeit effektiv. Aber wenn er weg ist, möchte ich, dass er sein Leben genießt", betonte Federer. Bereits in Dubai hat er sich mit seinem einstigen Idol auf die Fortführung der Arbeit bis zum Jahresende geeinigt. Er sei sehr zufrieden und hoffe, dass es weiterhin positive Ergebnisse gebe, so der Gewinner von 17 Grand-Slam-Turnieren.

Im mit 5,95 Millonen Dollar dotierten Frauen-Turnier bestritten am Sonntagabend Überraschungs-Finalistin Flavia Pennetta und die Polin Agnieszka Radwanska das Endspiel.

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