Tour de France: Voeckler verfuhr sich

Contadors Risiko wurde auf der 17. Etappe nicht belohnt. Voeckler verlor Zeit, behält aber das Gelbe Trikot.

Auf der Sekundenhatz nach dem Gelben Trikot bei der Tour de France ging Alberto Contador lebensgefährliche Risiken ein - und am Ende leer aus. Im Ziel der 17. Etappe in Pinerolo/Italien rollte er am Mittwoch nach 179 Kilometern Kopf an Kopf mit seinen Hauptrivalen Andy und Frank Schleck sowie Cadel Evans über die Ziellinie. Den Tagessieg hatte sich zum zweiten Mal bei dieser Tour Edvald Boasson Hagen gesichert. Er machte damit den insgesamt vierten Etappensieg eines Norwegers perfekt.

Der Franzose Thomas Voeckler konnte seine Position an der Spitze des Gesamtklassements noch einmal mit 1:18 Minuten Vorsprung vor Evans verteidigen, obwohl er sich auf der Abfahrt vom Pramartino zweimal folgenschwer versteuerte. Einmal landete er auf einem Auto-Parkplatz. Er verlor am Mittwoch 27 Sekunden, seine Tage im Gelben Trikot scheinen gezählt.

Contadors Risiko nicht belohnt

"Heute haben die Jungs gezeigt, dass sie sich nach der Enttäuschung vom Dienstag zurückkämpfen können. Contador ging auf der Abfahrt die meisten Risiken ein und wurde dafür nicht belohnt", stellte Schlecks Teamchef Brian Nygaard fest, der sich über das Patt der Favoriten freute, nachdem seine Topfahrer am Vortag gegen Contador wertvolle Sekunden eingebüßt hatten.

Contador war mit dem Verlauf der Etappe nicht zufrieden. "Beim Aufstieg wurde ich von einem Sturz behindert und musste viel investieren, um wieder heranzukommen. Ich musste etwas versuchen, aber die Schlecks waren nach gestern natürlich gewappnet", sagte der dreifache Toursieger aus Spanien.

Wie am Vortag hatte Contador wieder sein Glück im Angriff versucht. Bergab über einen dunklen, schmalen Waldweg mit schlechtem Asphalt setzte er alles auf eine Karte, konnte sich zeitweise auch um Sekunden von seinen Widersachern absetzen, verlor dann aber wieder seinen Vorsprung.

Showdown im Hochgebirge

Knapp 60 Kilometer nach dem Start hatte sich eine 14-köpfige Spitzengruppe gebildet, die sich schnell einen großen Vorsprung erarbeitet hatte. Der Spanier Ruben Perez Moreno hatte sich daraus auf dem vorletzten Anstieg nach Sestrière abgesetzt, wurde aber bald wieder eingeholt. Wenig später hatte Hagen ("Es ist ein großartiges Gefühl, zum zweiten Mal zu gewinnen") die Regie an der Spitze übernommen. Insgesamt standen am Mittwoch fünf Anstiege auf dem Tour-Menü-Plan.

Die beiden schwersten Alpenetappen stehen am Donnerstag (Ziel auf dem 2645 Meter hohen Galibier/Eurosport ab 13:45 Uhr ) und Freitag (L'Alpe d'Huez) auf dem Programm.

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