Top in Europa: Wie die Capitals die Festung Kagran verteidigen

Top in Europa: Wie die Capitals die Festung Kagran verteidigen
Die Capitals erhalten in Wien nur 1,73 Tore. Lediglich acht Teams in Europa sind in der eigenen Halle defensiv noch besser.

Wenn die Vienna Capitals am Freitag HCB Südtirol empfangen, dann haben sie eine eindrucksvolle Bilanz vorzuweisen. Erstens gewinnen die Wiener 80 Prozent ihrer Heimspiele und sind damit an der Spitze der ICE Hockey League, aber das Zweitens ist noch interessanter: In den 15 Partien in Kagran bekamen die Capitals nur 26 Gegentore. Das macht einen Schnitt von 1,73. Das ist international ein Spitzenwert. In Europa liegen die Wiener mit diesem Wert auf Rang neun. Zum Vergleich: Nummer eins ist Bruleurs aus der französischen Liga mit 1,462. Aus der Schweiz ist das beste Team Davos mit 1,889, in Deutschland ist es Mannheim mit 2,167.

Für Capitals-Coach Dave Barr hat die Heimstärke verschiedene Gründe: „Meine Spieler schaffen es bestmöglich, unseren Gegnern ihre jeweiligen Stärken zu nehmen und den Puck aus dem Gefahrenbereich zu halten. Und dann ist da noch die Torhüterleistung.“ 

Aufopferung und Zermürbung

Für erfolgreiches Verteidigen ist enormer Einsatz notwendig,  oder Aufopferung, wie es Barr sagt. "Verteidigung ist harte Arbeit, ein Aufopfern von allem was dir zur Verfügung steht. Dass wir defensiv – auch im europäischen Vergleich – so gut dastehen, liegt zu einem großen Teil auch an unseren geblockten Schüssen. Wenn ein Gegner eine gute Chance vorfindet und du blockst diesen Schuss, dann zermürbst du ihn auch mental."

Eishockey, Vienna Capitals - HC Pustertal Woelfe

Capitals-Coach Dave Barr 

Das macht die Wiener vor allem in Unterzahl so stark. In 84,11 Prozent der Unterzahlspiele überstehen die Capitals ohne Gegentor. "Nicht selten haben wir zu Hause über unser starkes Penalty Killing in brenzligen Situationen das Momentum übernommen und so Spiele entschieden", erklärt Dave Barr.

Auswärts 3,1 Gegentore

Warum es dann auswärts mit einem Gegentorschnitt von 3,1 nicht so gut funktioniere? „Manchmal sind es schwere Beine nach der Busfahrt, oder oder du bist im Kopf nicht zu einhundert Prozent bereit. Das soll aber keine Ausrede sein. Wir arbeiten intensiv an unserem Spiel in den ersten fünf Minuten eines Auswärtsspiels. Sei es schnell die Führung zu übernehmen oder dich einfach im Spiel zu halten – diese Phase ist oft sehr entscheidend." Ob die Arbeit gefruchtet hat, werden die Capitals erst in einer Woche am Freitag sehen, wenn sie in Ljubljana gastieren. 

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