Fegerl: "Das hier ist wie Real Madrid oder Barcelona"

Stefan Fegerl, Nummer 21 der Welt, spielt das vielleicht beste Jahr seiner Karriere.
Seit 2015 spielt Stefan Fegerl in Düsseldorf. Der Druck sei groß. Nun geht es um die Champions League.

Einen Tag bevor es für den Tischtennis-Klub von Stefan Fegerl um Platz eins in der deutschen Liga ging, schlug der Waldviertler in seiner Heimat bei einer Automesse auf. Den Kunden seines Sponsors gab er Tipps im Umgang mit Schläger und Ball, sein Klub war an diesem Wochenende nicht mehr auf seine Fertigkeiten angewiesen.

Zu souverän präsentiert sich Borussia Düsseldorf in dieser Saison. Auch ohne Fegerl und Timo Boll, den zweiten Topspieler, gewann der Serienmeister sein Auswärtsspiel bei Mühlhausen mit 3:2. Stefan Fegerl gratulierte seinen Teamkollegen später via Facebook, die Spielpause kam Österreichs Nummer eins ganz gelegen, stehen in den kommenden Wochen doch die Saisonhöhepunkte bevor. Am Sonntag wird beim Ligaspiel gegen Fulda die neue, moderne Tischtennishalle in Düsseldorf eingeweiht, fünf Tage später soll an Ort und Stelle gegen Pontoise aus Frankreich der Einzug ins Champions-League-Finale perfekt gemacht werden. Der dürfte nach dem 3:0 im Hinspiel beschlossene Sache sein (siehe Infokasten).

Das zweite Jahr in Düsseldorf, einer Institution im europäischen Tischtennis, ist vielleicht das bisher beste in Fegerls Karriere. "Jeder Tischtennis-Spieler würde gerne hier spielen", sagt die Nummer 21 der Welt, "das ist wie Real Madrid oder der FC Barcelona im Fußball."

Dass der Waldviertler nun in der Mannschaft mit einem Inder, zwei Schweden und einem Deutschen spielt, lag auch an einigen Zufällen. Sein voriger Klub SVS Niederösterreich, ein Ein-Mann-Projekt eines engagierten Ehrenamtlichen, stellte aus Mangel an Perspektiven den Spielbetrieb ein, zeitgleich drangen auch die ersten Ungereimtheiten rund um das Trainingszentrum in Schwechat an die Öffentlichkeit.

In einer neuen Welt

Dann kam der Anruf aus Düsseldorf. Fegerl sagte zu und betrat eine neue Welt. "In Düsseldorf gibt es hauptberuflich einen Geschäftsführer, einen Sportdirektor und einen Cheftrainer. Klar, dass dadurch alles professioneller wird. Dem Zufall wird dort nichts überlassen", sagt er.

Der 28-Jährige ist nicht der einzige rot-weiß-rote Legionär. Nach dem Ende von SVS zog es auch Daniel Habesohn nach Deutschland (Mühlhausen), für Wandervogel Robert Gardos ist Chartres in Frankreich die vierte Auslandsstation. Als Nationalteam reist das Trio im September bei der Team-EM erstmals in der Verbandsgeschichte als Titelverteidiger nach Luxemburg.

Zuvor, Ende Mai, werden die Weltmeister ermittelt. Für Fegerl ein Heimspiel. Die WM findet in Düsseldorf statt.

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