Thiem: Training mit dem Superstar

Roger Federer lädt Dominic Thiem für die nächste Woche zu sich nach Zürich ein.

Es war in Miami, im Dezember 2005. Der Gymnasiast Dominic Thiem sprach im KURIER-Gespräch über seine Träume und Vorbilder. „Roger Federer, weil der alles kann.“ Und der Wunsch des 12-Jährigen war groß, einmal mit dem großen Schweizer trainieren zu können.

Zehn Jahre später ist es beinahe umgekehrt. Roger Federer, vielerorts als bester Spieler der Tennis-Geschichte bezeichnet und noch immer die Nummer zwei, will mit dem mittlerweile 21-Jährigen Niederösterreicher trainieren. Der 33-Jährige lädt Österreichs große Hoffnung zu sich nach Zürich ein, wo sich die beiden für die Sandplatz-Saison einschlagen. Freilich hat Thiem bereits mit Federer und allen Großen irgendwo trainiert, „aber eingeladen zu werden, ist eine große Ehre“, sagt sein Trainer Günter Bresnik. „Und eine Auszeichnung für das, was er geleistet hat.“

Es war die Leistung von Miami. Nicht jene von 2005, wo er im Unter-12-Bewerb antrat, sondern jene von dieser Woche. Beim Masters-1000-Turnier schlug er drei Spieler, die im Ranking vor ihm lagen und scheiterte erst im Viertelfinale nach großem Kampf an Andy Murray.

Experten wie Ivan Lendl sind überzeugt, dass Thiem ebenso ein Großer werden kann. Seine Grundlinienschläge sind erstklassig, seine Einstellung ebenso („Diskotheken haben mich nie interessiert“), dazu hat Thiem seit einem Jahrzehnt mit Bresnik Österreichs Nummer eins unter den Trainern an der Seite. Und dieser ist stolz auf seinen Schützling. „Er schafft es noch immer, mich zu überraschen.“

Ab 12. April verdient Thiem wieder Geld. Seine Saison auf Sand („Mein Lieblingsbelag“) startet in Monte Carlo.

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