Thiem schlägt Nadal im Viertelfinale von Rom

Thiem schlug Nadal glatt in zwei Sätzen.
Nach Niederlagen in Barcelona und Madrid gelang Thiem nun in Rom die Revanche gegen den Sandplatzkönig Nadal. Nun geht es gegen Djokovic.

Irgendwie ist es ein steiniger Weg nach oben. Mit den vielen Meilensteinen, die Dominic Thiem hinter sich lässt.

Am Freitag wurde ein gewaltiger Brocken aus dem Weg geräumt. Sein Name: Rafael Nadal. Der 23-jährige Niederösterreicher schlug im Viertelfinale von Rom den heuer auf Sand noch unbesiegten Spanier glatt 6:4 und 6:3. „Das war sicher einer meiner größten Siege und auch vom Spielerischen her eine meiner besten Leistungen“, sagt Thiem.

Nur am Ende des ersten Satzes verlor Thiem etwas den Faden, sonst diktierte er das Geschehen. In den Ballwechseln wurde offensichtlich, warum Thiem und Nadal die bislang besten Sand-Männer des Jahres sind. Dass Thiem dieses Mal der klar bessere Spieler war, kam doch etwas überraschend. Zumal sein 30-Jähriger Gegner heuer auf Sand in 17 Partien erst einen Satz abgeben musste. Vor allem, die Art und Weise wie Dominic dominierte, war beeindruckend. „Gegen einen Nadal in dieser Form muss man halt mehr riskieren. Das habe ich versucht und mir ist auch sehr viel geglückt“, sagt Thiem, der weiter vorne und viel früher attackierte als in Barcelona und Madrid und Nadal keinen Rhythmus gab.

Schneller, besser

Messungen von vergangenen Spielen haben gezeigt, dass Thiems Schläge schneller sind und vor allem auch mehr Drall haben. „Schon in Madrid hat man gefühlt, wie schwer sich Nadal mit den harten Schlägen tut“, sagt Ex-Profi Alexander Antonitsch. „Thiems Spiel war wohl das beste, das ich heuer auf Sand gesehen habe. Und ich habe Nadal selten so hilflos gesehen wie heute.“ Auch Daviscup-Kapitän Stefan Koubek war begeistert: „Den besten Sandplatz-Spieler dieser Saison so abzuziehen, ist gewaltig. Er hat sich in jedem Match gegen Nadal heuer steigern können.“ Und Trainer Günter Bresnik ebenso: „Den besten Sandplatz-Spieler der Saison noch dazu auf dem Centrecourt zu schlagen, ist beachtlich.“

Viele hätten nach der anstrengenden Viertelfinal-Partie gegen Sam Querrey, in der er drei Matchbälle abwehrte, geglaubt, Thiem sei etwas müde. „Er gewinnt derzeit auch die engen Matches, weil er enorm viel Selbstvertrauen hat. Gegen Nadal war das Sahnehäubchen“, sagt Antonitsch. Vielleicht gibt es ja noch einen Zuckerguss drauf, am Samstag (20 Uhr, live Sky) wartet im Semifinale Novak Djokovic. Der Serbe führte gegen Juan Martin del Potro 6:1, 1:2, ehe die Partie wegen Regens auf Samstag verschoben werden musste und die ehemalige Nummer eins schlussendlich auch den zweiten Satz mit 6:4 für sich entschied.

Bei einem Sieg ist Thiem die Nummer sechs. Damit spielte sich Thiem in die Rolle des Geheimfavoriten für die in einer Woche beginnenden French Open in Paris „Wichtig ist, dass er die ersten Runden übersteht“, sagt Bresnik.

Besondere Freude hat Koubek damit, dass Thiem von 15. bis 17. September im Daviscup auf Welser Sand aufschlägt. „Das ist Gold wert für Österreich“.

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