Thiem: Das Ranking ist keine Lotterie

Sein erster Sprung in die Top Fünf der Weltrangliste bringt Dominic Thiem auf den vierten Platz.

Dominic Thiem wird also ab Montag die Nummer 4 der Welt sein. Kritiker sehen die jüngsten Wochen, in denen sich der 24-Jährige nicht mit Ruhm ausgezeichnet hat.
Aber das überaus durchdachte ATP-Ranking-System ist keine Lotterie oder eine Mitternachtstombola. Thiem hat Platz vier nicht gewonnen, sondern erkämpft. Weil er bei allen vier Grand-Slams heuer zumindest ins Achtelfinale kam (das war in einem Kalenderjahr vor ihm noch keinem Österreicher geglückt), weil er bei den French Open erneut ins Semifinale kam und vor allem bei den ATP-1000-Turnieren sein Können zeigte, in Madrid sein erstes Endspiel auf der zweihöchsten Ebene erreichte. Dazu hat er Andy Murray, Novak Djokovic und Rafael Nadal geschlagen.

Freilich profitiert Thiem auch von einigen Ausfällen, auf der anderen Seite blieb der 24-Jährige auch dank der guten Arbeit des Deutschen Physiotherapeuten Alex Stober abgesehen von der jüngsten Zehenverletzung selbst verletzungsfrei. Mit etwas Glück und einer verbesserten Form könnte Thiem am Jahresende sogar das Jahr als Nummer drei beenden (oder auch zurückfallen). Für das ATP-Finale (ab 12. November) in London werden noch einmal alle Kräfte mobilisiert. „Wir werden am Mittwoch nach London fliegen “, sagt Trainer Günter Bresnik.

Ersatzspieler Mit in London von der Partie ist auch Oliver Marach, der es mit seinem Partner Mate Pavic zum Ersatzspieler gebracht hat. „Es war zum Glück nur ein leichter Bandscheibenvorfall, die Spritzen und die Reha haben mir sehr geholfen“, sagt der Steirer, der erst seit März mit Pavic zusammenspielt und mit dem Kroaten in Wimbledon ins Endspiel einzog. „Nächsten Samstag geht es nach London“, sagt der Grazer.
Auch andere österreichische Daviscup-Spieler sind noch mitten im Spielbetrieb. Gerald Melzer spielte bei Challenger-Turnieren in Südamerika groß auf und ist auf dem Sprung zurück in die Top 100. Sebastian Ofner spielte sich in Eckental (GER) in ein Challenger-Halbfinale.
Wien-Achtelfinalist Dennis Novak spielt noch Future-Turniere in der Türkei.

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