US Open sind bisher das Turnier der großen Aufholjäger

Acht Herren gelang es trotz Hitze, einen 0:2-Satzrückstand in einen Sieg zu verwandeln.

Schweißtreibende Hitze. Und das fast am Ende einer kraftraubenden Saison.

Und dennoch sind die Matches in New York zumeist hart umkämpft. Österreichs Ass Dominic Thiem (gestern Abend war der Litauer Ricardas Berankis sein Gegner) musste in Runde eins über die volle Distanz (fünf Sätze) gehen, um den Australier John Millman heimzuschicken. Der 22-Jährige hatte sich nach 1:2-Satzrückstand noch einmal zurückgekämpft. Da in einem Fünf-Satz-Spiel naturgemäß ein Spieler mit 2:1 voranliegen muss, nichts Außergewöhnliches.

Bei den diesjährigen US Open ist aber eines durchaus auffällig: In der ersten Runde konnten sieben (!) Spieler einen 0:2-Satzrückstand noch in einen Sieg verwandeln. In der zweiten Runde war es zur gestrigen Halbzeit zumindest einer. Und das kam so: Marco Chiudinelli holte sich gegen den höher eingeschätzten Franzosen Lucas Pouille die ersten Sätze 6:4 und 6:3 und schlug obendrein bei 5:4 im Tie-Break des dritten Durchgangs auf das Match auf. Am Ende musste sich der 34-jährige Schweizer, seit 16 Jahren fleißiger durchschnittlicher Profi, aber noch 6:4, 6:3, 6:7, 2:6 und 0:6 geschlagen geben. Da ist wohl der berühmte "Saft" ausgegangen.

Drehmomente

In der ersten Runde glückte schon dem Italiener Fabio Fognini, den US-Spielern John Isner und Steve Johnson (der wehrte gegen den Russen Jewgeni Donskoi sieben Matchbälle ab), dem Belgier Steve Darcis, dem Serben Victor Troicki, dem Argentinier Federico Del Bonis und dem Tschechen Jan Satral eine ähnliche Aufholjagd. Vor allem das US-Generationsduell zwischen dem 31-jährigen John Isner und dem erst 18-jährigen Frances Tiafoe (einer der kommenden Stars) bot alles, was die Amerikaner sehen wollten. Schließlich gewann der Routinier 3:6, 4:6, 7:6, 6:2 und 7:6. Tiafoe gewann nicht nur die ersten beiden Sätze, sondern servierte im fünften Satz bei 5:3 obendrein auf das Match.

„Jedes Match hat sein seine eigene Geschichte, aber die Fitness spielte überall die zentrale Rolle“, sagt Eurosport-Experte Alex Antonitsch. Und: Außer in einem Fall (Darcis gegen den Australier Jordan Thompson) setzten sich letztlich auch die jeweils im Ranking besser platzierten Herren durch.

Und auch eine 20-jährige Oberösterreicherin stand kurz vor dem Sieg: Barbara Haas führte gegen die als Nummer 31 gesetzte Ungarin Timea Babos im dritten Satz schon mit 4:0 und unterlag dennoch (5:7 im dritten Satz).

Nach K.o. gewonnen

Eine Stehauffrau ist Johanna Konta: Die Britin gewann zwar den ersten Satz gegen die Bulgarin Zwetana Pironkowa 6:2, im zweiten brach sie bei Satzball ihrer Gegnerin aber zusammen. Vom Kollaps erholte sich die 25-Jährige dann schnell: Nach verlorenem zweiten Satz beherrschte sie den dritten wieder und siegte 6:2, 5:7, 6:2.

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