Djokovic feuert sein gesamtes Betreuerteam

Die serbische Nummer zwei der Welt ist krempelt alles um. Betroffen ist auch ein Tiroler.

Novak Djokovic ist zwar noch immer die Nummer zwei der Tenniswelt. Aber beim Serben läuft schon seit einiger Zeit einiges nicht rund. Erst Anfang Dezember hatte ihm Boris Becker als Trainer den Rücken gekehrt, jetzt trennte sich Djokovic von seinem gesamten Betreuerstab.

Darunter ist auch der Tiroler Gebhard Gritsch, der seit 2009 über die Vermittlung von Günter Bresnik als Fitnesstrainer mit Djokovic gearbeitet hatte und maßgeblich an dessen Aufstieg verantwortlich war. Für den 60-Jährigen, der zuvor als Berater der New Zealand Academy of Sports gearbeitet hatte, ändert sich das Leben nicht unbedingt zum Negativen. "Acht Jahre sind genug, nun kehrt endlich wieder Normalität ein", sagte Gritsch am Freitag dem KURIER.

Der slowakische Trainer Marian Vajda (52) begleitete Djokovic seit elf Jahren durch den Tennis-Zirkus. Der Dritte im Bunde der Geschassten ist Physio-Therapeut Miljan Amanovic.

Drei Wochen vor Beginn der French Open hat Novak Djokovic mit der Trennung von seinem kompletten Trainerstab für Aufsehen gesorgt. "Es war keine einfache Entscheidung, aber wir alle hatten das Gefühl, dass wir eine Veränderung brauchen", erklärte Djokovic am Freitag in einem auf seiner Homepage veröffentlichten Statement. "Ich will das Level meines Spiels weiter steigern", sagte der Serbe, der nach dem Triumph in Roland Garros vor einem Jahr nicht mehr sein ganzes Leistungsvermögen abrufen konnte und Platz eins in der Weltrangliste an den Briten Andy Murray abgeben musste. Die French Open beginnen am 28. Mai. In der kommenden Woche ist Djokovic erst einmal in Madrid am Start.

Richtungsweisend

"In meiner Karriere ging es stets aufwärts. Nun erlebe ich, wie es ist, wenn es in eine andere Richtung geht", schreibt der zwölfmalige Grand-Slam-Champion, der heuer zum zweiten Mal Vater wird. "Ich möchte wieder stark zurückkommen, weshalb ich mir jetzt Zeit nehme, die richtige Person dafür zu finden." Was die Zusammenarbeit mit Pepe Imaz (einst Nummer 167 der Welt) betrifft, gab es von Djokovic keine Details. In Kontakt bleibt Djokovic mit dem 42-Jährigen, weil er Bruder Marko vor zwei Jahren durch eine schwere Krise geholfen hat.

Djokovics Welt hat nicht mehr viel mit jener gemein, auf deren Fundament er seine Karriere aufgebaut hatte.

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