Die Tennis-Szene kommt aus Niederösterreich

Ein Tennisspieler schlägt einen Ball mit seinem Schläger.
Trotz Niederlagen in Wien kommen Österreichs Talente aus dem größten Bundesland.

Es ist die Nähe zur Südstadt, außerdem hat das Bundesland die meisten Tennisvereine, dazu wurde dort in jüngsten zehn Jahren am besten gearbeitet", sagt Daviscup-Kapitän Stefan Koubek.

Gute Gründe, warum Österreicher von Niederösterreich aus den Sprung in die große Tenniswelt wagen. Alle fünf Österreicher im Hauptbewerb der Stadthalle kamen aus dem größten Bundesland. Wer kann neben Jürgen Melzer, Dominic Thiem und Andreas Haider-Maurer noch den Sprung schaffen?

Feine Anlagen hat der erst 19-jährige Tullner Lucas Miedler. Diese reichten zwar noch nicht zum Erstrundensieg über den lettischen Topspieler Ernests Gulbis (3:6, 6:2, 3:6), aber zumindest für angenehme Zukunftsprognosen. "Er hat eine tolle Rückhand und eine top Einstellung. Stark, wie er hier beim 500er-Turnier die Quali gemeistert hat. Freilich fehlt noch die Routine", sagt Koubek. "Ich kann mitspielen. Die Topleute bestrafen jeden Fehler gnadenlos", sagt Miedler, der erst einmal in die Top 500 einziehen wird.

Koubek zufrieden

Einen in der Tennisszene berühmten Nachnamen hat Dennis Novak. Zwar fehlt noch viel auf Novak Djokovic, aber das Talent des 22-Jährigen, wie Thiem ebenso ein Schützling von Günter Bresnik, nährt die Hoffnung auf Zuwachs im Spitzenfeld. Zwar unterlag er gestern dem bald 37-Jährigen Tschechen Radek Stepanek, der seine Karriere begonnen hatte, als Novak in der Gehschule mit Tennisbällen herumgeschupft hat, mit 4:6 und 3:6. Er muss sich aber trotz Schwächen ("Ich habe zu viele Fehler gemacht") nicht in den Katakomben der Stadthalle verstecken. Die Top 200 sollen bald geknackt werden. "Ich habe mit ihm bei Bresnik trainiert, er hat alle Anlagen zum Topspieler", sagt Koubek. Schwächen? "Am Bewegungsablauf muss noch gearbeitet werden."

Auch Gerald Melzer, 25, zeigte oftmals sein Können – gestern eher weniger: 4:6, 3:6 gegen den Tschechen Jiri Vesely. Beim Bruder des derzeit verletzten Jürgen wechseln derzeit Licht und Schatten. Koubek: "Er hatte eine durchwachsene Saison, aber beim Daviscup in Schweden hat er eine Topleistung gebracht, er hat Potenzial und eine gute Einstellung."

Thiem ist freilich ein Vorbild. Für alle Hoffnungen.

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