Djokovic letzter Wimbledon-Viertelfinalist

Novak Djokovic scheint zu alter Stärke gefunden zu haben.
Der Serbe feiert einen Dreisatzsieg im vertagten Achtelfinale gegen den Franzosen Mannarino.

Der dreifache Wimbledon-Sieger Novak Djokovic hat am Dienstag das Viertelfinal-Tableau des dritten Saison-Tennis-Grand-Slams komplettiert. Der Serbe besiegte in einem am Vortag vertagten Achtelfinale auf dem "heiligen Rasen" von London als Nummer zwei den ungesetzten Franzosen Adrian Mannarino 6:2,7:6(5),6:4. Im Viertelfinale am Mittwoch trifft Djokovic auf Thiem-Bezwinger Tomas Berdych (CZE-11).

Der 31-jährige Weltranglisten-Vierte ist im Turnierverlauf wie beim Vorbereitungsturnier in Eastbourne noch ohne Satzverlust. Er steht in seinem neunten Wimbledon-Viertelfinale und wahrte auch seine theoretische Chance auf die Rückkehr an die Weltranglistenspitze. In die Top drei "klettert" er auf jeden Fall zurück. "Ich bin sehr motiviert, hier sehr weit zu kommen", sagte Djokovic in einer ersten Stellungnahme.

Djokovic hatte den ersten Satz beherrscht, musste im zweiten Durchgang aber einen Break-Vorsprung hergeben. Der in dieser Phase überzeugende Mannarino hatte seine Chancen auf einen Satzgewinn, geriet aber doch mit 0:2 in Sätzen in Rückstand und war gegen einen stabilen "Djoker" dann ohne echte Chance. Djokovic musste sich allerdings während des Spiels an der rechten Schulter behandeln lassen.

Wieder auf Trab

Nichtsdestrotz scheint sich die ehemalige Nummer eins grundsätzlich wieder gefangen zu haben, nachdem er bis zu den heurigen French Open ein Jahr lang meist unter seinem gewohnten Niveau gespielt hatte. Der erste Rückfall aus den Top drei der Weltrangliste seit vielen Jahren war die eine Folge, das für ihn unübliche Bestreiten eines Rasen-Vorbereitungsturnier die andere. Das machte sich aber bezahlt.

Sein Betreuer Andre Agassi ist in Wimbledon intensiver für Djokovic da als es noch beim Paris-Major der Fall gewesen war. An seiner Seite saß der ehemalige kroatische Profi Mario Ancic in der Box des Favoriten. Im Head-to-Head mit Berdych liegt Djokovic 25:2 (!) voran. Den ersten seiner zwei Siege hat der Tscheche allerdings 2010 im Wimbledon-Halbfinale gelandet. Am Mittwoch ist er dennoch fraglos Außenseiter.

Sollte sich Djokovic ebenso durchsetzen wie der siebenfache Schweizer Wimbledon-Sieger Roger Federer (3) gegen den kanadischen Vorjahresfinalisten Milos Raonic (6), würde es im Halbfinale zum Duell der beiden Stars kommen.

Muguruza schon im Halbfinale

Die Spanierin Garbine Muguruza steht zum zweiten Mal nach ihrem Finaleinzug 2015 im Wimbledon-Halbfinale. Die 23-Jährige besiegte im ersten Viertelfinale als Nummer 14 gesetzt die auf Position sieben gereihte Russin Swetlana Kusnezwoa 6:3,6:4. Um den Finaleinzug geht es gegen Magdalena Rybarikova (SVK).

Die im Vorjahr bereits in der zweiten Wimbledon-Runde ausgeschiedene Muguruza wird am nächsten Montag in der Weltrangliste in die Top Ten zurückkehren. "Es bedeutet mir sehr viel, hier wieder im Halbfinale zu sein. Vor zwei Jahren war das hier mein Durchbruch", erklärte Muguruza

Pliskova ist die neue Nummer 1

Die 37-jährige Venus Williams, die fünf Mal in Wimbledon siegte, schlug die 20-jährige lettische French-Open-Siegerin Jelena Ostapenko 6:3, 7:5. Halbfinalgegnerin ist Johanna Konta (GBR) nach einem 7:6 (2), 6:7 (5), 4:6 gegen Simona Halep (ROM). Damit löst die Tschechin Karolina Pliskova Angelique Kerber (GER) als Weltranglisten-Erste ab.

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