Marion Bartoli tritt völlig überraschend zurück

"Mein Körper spielt einfach nicht mehr mit", begründet die Wimbledon-Siegerin 2013 ihre Entscheidung.

39 Tage nach dem größten Erfolg ihrer Karriere mit dem Triumph in Wimbledon hat die Französin Marion Bartoli dem Tennissport völlig überraschend Adieu gesagt. Unmittelbar nach ihrer Dreisatzniederlage am Mittwoch in Cincinnati gegen die Rumänin Simona Halep gab die 28-jährige Französin bekannt: "Das war das letzte Match meiner Karriere, sorry." Ihr Körper schaffe es einfach nicht mehr, meinte Bartoli: "Es ist Zeit für mich zurückzutreten."

In der vergangenen Woche beim Turnier in Toronto hatte sie zudem wegen Bauchbeschwerden ihr Achtelfinalmatch vorzeitig beenden müssen. Auch nach dem - gewonnenen - ersten Satz gegen Halep habe ihr gesamter Körper geschmerzt. Die beiden Sätze danach und damit die letzte Partie ihrer 13-jährigen Profikarriere verlor sie. "Vor dem Spiel weißt du nie, ob es dein letztes ist", sagte Bartoli, "aber nach dem Spiel habe ich so gefühlt."

"Traum erfüllt"

Ich habe mir meinen Traum erfüllt und das wird mir ewig bleiben", sagte Bartoli nun bei ihrer Pressekonferenz in Cincinnati. Sie habe alles in Wimbledon gegeben. Sie habe aber nach 45 Minuten oder einer Stunde im Spiel überall Schmerzen. Vor allem ihre Achillessehnen würden wehtun, ihre Schultern, die Hüfte und der untere Rücken.

Es sei eine schwere Entscheidung gewesen, gab die Rechtshänderin zu, die seit ihrem Aufstieg in den Profisport 2000 insgesamt acht WTA-Turniere gewann und mehr als 11 Millionen US-Dollar an Preisgeld kassierte. Durch ihren Wimbledonsieg schaffte sie es in der Weltrangliste bis auf Rang sieben.

Wie es nun weitergeht, weiß sie nicht. "Darüber habe ich nicht soviel nachgedacht", sagte Bartoli. "Es gibt so viele Dinge, die man im Leben tun kann außer Tennis spielen. Ich bin sicher, ich finde etwas." Es gebe soviel Aufregendes, für eine Frau, für eine Mutter, meinte sie.

Die Reaktionen auf ihren überraschenden Rücktritt hielten Marion Bartoli lange wach und rührten sie zu Tränen. "4:55 Uhr, ich kann noch nicht schlafen, ich habe all eure Nachrichten gelesen und Tränen in den Augen", twitterte Bartoli und bedankte sich für die ihr entgegengebrachte Zuneigung.

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