Daviscup: Österreich führt nach erstem Tag 2:0

Thiem hat die Chance zur Entscheidung im Länderduell.
Gerald Melzer und Dominic Thiem gewinnen gegen Rumänien ihre Einzel.

Wenn die höchste Abordnung an österreichischen Tennisspielern einmal zuhause spielen darf, dann darf gefeiert werden. Im erst zweiten Heimspiel nach 2012 gab es in Wels schon vor den ersten Aufschlägen Siegesstimmung. Eine Einhaltung der Ruhezeit gab es nur, als Ski-Weltmeisterin Lizz Görgl ihre neue Single und zuvor die Bundeshymne zum Besten gab – vor allem erwischte sie die richtige, was in Wels bei einem Daviscup nicht immer der Fall war. Vor einigen Jahren wurde statt der österreichischen eine andere vom DJ aufgelegt.

Gute Besetzung

Gut aufgelegt blieben die rund 3500 Zuschauer (ausverkauft), darunter der Fan-Club des Daviscup-Teams. Zu überlegen gestaltete sich die Angelegenheit für die in Bestbesetzung antretenden Österreicher gegen Rumänen. Nach dem ersten Tag führt das Team um den von Beginn an recht entspannt wirkenden Kapitän Stefan Koubek 2:0. Wird das Doppel am Samstag (14 Uhr) gewonnen, bleibt Österreich zweitklassig, und muss nicht gegen den Abstieg aus der Europa-Afrika-Zone 1 spielen.

Begonnen hat es mit dem ersten Daviscup-Heimspiel für Gerald Melzer, der zwar im Gegensatz zu Görgl einen Hänger hatte, aber sein Tagwerk größtenteils souverän erledigte. Der 27-Jährige sorgte nach einem 6:1-6:1-3:6-6:1-Sieg über Dragos Dima für das 1:0. Ein Sieg nach Papierform, auch wenn der Rumäne in Österreich in der Bundesliga (Scheibbs) und Melzer nur Landesliga (Deutsch-Wagram) spielt.

Daviscup: Österreich führt nach erstem Tag 2:0
ABD0055_20170915 - WELS - ÖSTERREICH: v.l. Kapitän Stefan Koubek (AUT), Dominic Thiem (AUT), Sebastian Ofner (AUT), Gerald Melzer (AUT), Philipp Oswald (AUT) am Freitag, 15. September 2017, während des Davis-Cup Duells Österreich gegen Rumänien in Wels. - FOTO: APA/EXPA/SEBASTIAN PUCHER
Freilich aussagekräftiger ist: Melzer ist die Nummer 133, Dima nur die Nummer 489 der Welt. "Im dritten Satz war Dima lockerer, da hab’ ich ein blödes Break kassiert. Aber insgesamt habe drei gute Sätze gespielt", sagt Melzer, der sich wie Doppel-Ass Philipp Oswald bereits seit Montag in Wels vorbereitete.

Große Ehre

Nachdem Geralds Bruder Jürgen Melzer unter großen Beifall der Fans für seine Daviscup-Treue (72 Spiele, erlebte fünf Daviscup-Kapitäne) vom Internationalen Tennisverband geehrt wurde, zeichnete sich dann Dominic Thiem in seinem ersten Daviscup-Spiel seit eineinhalb Jahren gegen Bogdan Borza aus: 6:2, 6:2, 6:4. "Es war ein interessantes Match. Ich fühle mich sehr wohl hier", sagt Thiem. Zum Doppel? "Ich werde mich von Oswald führen lassen."

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