Französisches Finale beim Erste Bank Open

Im Endspiel am Sonntag werden sich Lucas Pouille und Jo-Wilfried Tsonga gegenüber stehen.

Der Sieger des mit 2,62 Mio. Euro dotierten Erste Bank Open in Wien kommt aus Frankreich. Das steht schon vor dem Endspiel fest, da sich nach Lucas Pouille auch dessen Landsmann Jo-Wilfried Tsonga für das Finale qualifizierte. Der Vorjahresfinalist bezwang den Deutschen Philipp Kohlschreiber nach 1:46 Stunden mit 7:6(4),7:5 und ist auch am Sonntag (14.00 Uhr) Favorit in seinem dritten Wien-Finale.

"Ich bin einfach glücklich, dass ich dieses Match gewonnen habe. Ich weiß gar nicht mehr viel über das Match, weil ich mich so auf den Sieg fokussiert habe", meinte Tsonga lachend. "Aber es war eine gute Partie, ich habe gut serviert." Nicht weniger als 19 Asse knallte der 32-Jährige dem zwei Jahre älteren Kitzbühel-Sieger Kohlschreiber um die Ohren.

Tsongas Chancen, sich vielleicht mit einem dementsprechend guten Auftritt nächste Woche in Paris sogar noch für London zu qualifizieren, spielt dieser herunter. "Es ist immer noch so weit entfernt. Das ist wie wenn ich auf einen Berg klettern müsste. Jetzt werde ich einmal versuchen, den ersten Meilenstein zu erklimmen und das ist morgen im Finale", so der letzte verbliebene Gesetzte im Wien-Feld.

438.505 Euro brutto auf dem Spiel

Damit kommt es erstmals in der Geschichte des Stadthallenturniers in Wien zu einem rein-französischen Finale: Pouille hatte zuvor den Briten Kyle Edmund in drei Sets besiegt hatte. Während Pouille erstmals in Wien um den Siegerscheck kämpft, hat Tsonga als Wien-Sieger 2011 und Vorjahresfinalist (Niederlage gegen Andy Murray) schon zweimal Final-Luft geschnuppert.

500 Punkte für den Sieger bzw. 438.505 Euro brutto stehen auf dem Spiel. Mit großer Wertschätzung stehen sich die beiden guten Freunde gegenüber. "Es wird ein gutes Match. Wenn man sich sehr respektiert, dann gibt man sein Bestes auf dem Court", prophezeite der bisher 16-fache ATP-Sieger. Tsonga hat beide bisherigen Duelle mit seinem Landsmann gewonnen, darunter auch das Endspiel in Marseille in diesem Jahr.

Bratwurst-Liebhaber

Für Tsonga geht es gar um den zweiten ATP-Titel en suite, hat er doch vergangenen Sonntag in Antwerpen gewonnen. Wozu er diesmal nicht kommen wird, ist es sein Lieblingsessen in Wien. "Bratwurst. Aber ich konnte keine essen, weil ich spielen muss. Es wird heuer schwierig, weil ich gleich nach dem Finale nach Paris fliege, aber ich komme ein anderes Mal zurück."

Der ihm unterlegene Philipp Kohlschreiber hat seine Saison mit dem Halbfinal-Aus in Wien beendet. Der 34-jährige Deutsche, der ja seit einigen Monaten vom Oberösterreicher Markus Hipfl gecoacht wird, verzichtet auf ein Antreten in der kommenden Woche in Paris.

Kohlschreiber akzeptierte die Niederlage sportlich: "Der Gegner war besser. Er hatte über das Match einfach mehr Spielanteile, er hat sehr gut serviert. Es gibt Spielertypen, wo man sich schwertut, den Aufschlag zu erahnen - er ist so einer für mich", sagte der Wahl-Kitzbüheler. "Es war stellenweise sehr gut, aber er ist eben ein Champion im Ausnutzen kleinster Chancen."

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