Einzelkämpfer Estrella schreibt bei US Open Geschichte

Victor Estrella Burgos gewann als erster Spieler der Dominikanischen Republik ein Match im Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers.

Was waren das für Zeiten, als im Tennissport die Exoten Stimmung machten. In den 1980er-Jahren sorgten die beiden Nigerianer Nduka Odizor und Tony Mmoh für Aufsehen, Odizor war sogar Nummer 58 der Welt. Und Ronald Agenor aus Haiti gewann Turniere.

Heute? Gibt es sie auch noch irgendwie. Rastaman Dustin Brown ist zwar Deutscher, man sieht ihm aber die Herkunft Jamaika an. In New York sorgt derzeit Victor Estrella Burgos für Aufsehen. Seinen Sieg über den halb so alten Kroaten Borna Coric sahen viele Fans aus der seinem Herkunftsland, der Dominikanischen Republik. Bereits in der ersten Runde, beim Sieg über den Niederländer Igor Sijsling schrieb er Geschichte seines Heimatlandes – als erster Spieler der Dominikanischen Republik gewann Estrella Burgos ein Match bei einem Grand-Slam-Turnier und durfte danach sagen. „Ich weine beinahe. Das ist ein sehr glücklicher Moment für mich. Ich denke, dass ich vielleicht die Tür für die nächste Generation aufgestoßen habe.“

Und noch etwas ist recht außergewöhnlich an dieser Gesschichte. Señor Estrella Burgos ist seit 2. August 34, also in einem Alter, in dem die meisten Profis schon aufgehört haben. Erst mit 33 Jahren schaffte er heuer den Sprung in die Top 100, nach den US Open wird er sich auf einen Platz um Top 70 schieben. Vor genau einem Jahr war er nur die Nummer 288. Und sollte er den um zehn Jahre jüngeren kanadischen Top-Ten-Spieler Milos Raonic schlagen, gibt’s noch mehr Punkte.

Jetzt soll es nämlich erst richtig losgehen. „Die Top 50 möchte ich auch noch schaffen. Dann wird man weitersehen.“ Ja, ein bisserl Zeit hat er ja noch.

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