Dominic Thiem im Achtelfinale der French Open

Dominic Thiem hatte das Match gegen Steve Johnson jederzeit in Griff.
Österreichs Nummer besiegt den US-Amerikaner Steve Johnson in drei Sätzen.

"Das war richtig geil heute", sagte Günter Bresnik unmittelbar nachdem Dominic Thiem nach etwas mehr als zwei Stunden seinen ersten Matchball verwandelt hatte. Sein Schützling tat dies mit einem herrlichen Flug-Volley. Nach einem 6:1-7:6-6:3-Erfolg über US-Mann Steve Johnson steht der 23-Jährige damit in seinem vierten Major-Achtelfinale in der noch jungen Laufbahn.

Bedrohung kam am Freitag nicht nur von der anderen Seite des Courts, sondern auch von oben. Die Wetterprognosen verhießen nichts Feines, Regen war angesagt. Dennoch spielte Thiem bei leichtem Tröpfeln den ersten Satz staubtrocken runter, holte sich diesen nach nur 23 Minuten. Dann gab es bald ein Donnerwetter.
Bei 2:3 aus Sicht des Niederösterreichers gab es nahe der Anlage einen grellen Blitz, gefolgt von Donnergrollen. Die beiden Spieler auf dem Platz berieten sich kurz und taten das Richtige – sie spielten weiter.

Tiefe Schläge

Johnson ärgerte Thiem immer wieder mit seinem Slice, der auf dem etwas tiefen Boden noch grauslicher zu returnieren war. Und im zweiten Satz wehrte Thiem seine ersten beiden Breakbälle ab – gleichbedeutend mit zwei Satzbällen für den Ranglisten-26. Thiem schlug in dieser Phase wie über weite Strecken des Turniers gut auf. Vor allem mit dem Service à la "Kick it like Dominic" ließ er wenig zu.

Im dritten Satz kassierte er sein zweites Break im Verlaufe dieses Turniers, nahm aber seinerseits seinem Kontrahenten zwei Mal den Aufschlag ab. "Es ist bewundernswert wie entspannt Dominic in harten Phasen wirkte, um dann in kritischen Situationen großes Tennis zu spielen. Ich habe hier noch keinen gesehen, der so hochklassiges Tennis in manchen Phasen spielt", sagt Eurosport-Kommentator Alexander Antonitsch.

Auch einen anderen Schlag hat er heuer stark verbessert. So rief Bresnik während der Spiels gefühlte 40 Mal: "Guter Return!" Beim letzten verbalen Einwurf musste Thiem schon endgültig auf der Siegerstraße befindlich selbst schmunzeln.

Im Achtelfinale wartet nicht wie angenommen David Goffin. Der Belgier zog sich in seinem Drittrunden-Spiel gegen den Argentinier Horacio Zeballos eine Verletzung zu. Beim Stand von 5:4 gegen überknöchelte die Nummer zehn des Turniers er als Nummer 10 gesetzte Belgier beim Rutschen in die am Ende des Spielfeldes zusammengerollte Plane. Am Sonntag kommt es deshalb für Thiem zum ersten Duell mit Zeballos, der Nummer 65 der Welt.

(aus Paris)

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