Das große Leben der Bryans

Die US-Zwillinge schrieben Tennis-Geschichte.

Ihre Jubelposen sind bereits legendär. Am Samstag durften sie sie oft demonstrieren: Beide springen in der Höhe und klatschen dabei mit dem Oberkörper aneinander. Die Bryans sind tatsächlich außergewöhnlich.

Der Titel in Wimbledon, der am Samstag mit einem 3:6, 6:3, 6:4, 6:4 über die kroatisch-brasilianische Paarung Ivan Dodig/Marcelo Melo sichergestellt wurde, machte die US-Zwillinge fast unsterblich: Die 35-jährigen Bob und Mike halten damit als erstes Tennis-Paar in der Profi-Ära überhaupt alle vier Major-Titel sowie Olympia-Gold zur selben Zeit. Sie hatten vor Wimbledon bereits in Serie Gold bei den Olympischen Spielen in London, die US Open 2012, die Australian Open sowie die French Open gewonnen. Sie bilden wahrscheinlich das beste Doppel der Tennisgeschichte. Von einem „Bryan-Slam“ wird bereits gesprochen.

Als Titelverteidiger der US Open haben die 35-jährigen Bryans nun im September Chance auf den Grand Slam: Den Gewinn aller vier Majors nicht nur in Folge, sondern innerhalb eines Kalenderjahres. Den Kalender-Grand-Slam haben bisher nur die Australier Ken McGregor/Frank Sedgman geholt. Und das war vor 62 Jahren. Das topgesetzte Duo verlor im Finale zwar die ersten fünf Spiele, kämpfte sich aber erfolgreich zurück und ließ in der Folge den Viertelfinal-Bezwingern von Jürgen Melzer und James Blake keine Chance mehr. Auch der 15. Grand-Slam-Titel der Bryans bedeutet Rekord, insgesamt war es ihr 91. Turniersieg im Doppel. Und in der Teamwertung werden sie nach Wimbledon drei Mal so viele Punkte wie die Zweitplatzierten haben. Das waren mit Stichtag vor Wimbledon der Wiener Alexander Peya und der Brasilianer Bruno Soares.

Auch die österreichischen Tennisfreunde könnten vielleicht mit ihren Künsten beschenkt werden: Die Bryans spielten im Oktober des Vorjahres (wie schon 2002) in Wien und versprachen nach dem Titel, wiederzukommen.

Kommentare