Murray im Melbourne-Halbfinale, Aus für Nadal

Geschlagen: Rafael Nadal verlor gegen Tomas Berdych, der wie 2014 im Semifinale steht.
Nadal unterliegt im Viertelfinale Berdych - und kassiert einmal die Höchststrafe.

Und wieder hat es einen erwischt: Nach Roger Federer, der bereits in der dritten Runde am Italiener Andreas Seppi gescheitert ist, muss nun auch Rafael Nadal seine Tennistaschen packen. Der 28-jährige Spanier wurde vom tschechischen Jürgen-Melzer-Bezwinger Tomas Berdych glatt mit 2:6, 0:6 und 6:7 besiegt. Wobei das Wort "besiegt" bei diesem Resultat noch recht schmeichelhaft klingt. Nadal kassierte erstmals seit dem ATP-Finale im November 2011 die Höchststrafe in einem Satz (kein Game) – damals unterlag der Spanier in der Gruppenphase Roger Federer 3:6 und 0:6 und schied vorzeitig aus.

Wer auf den Ranglisten-Siebenten Berdych gewettet hatte, riskierte viel – zuletzt hatte Berdych 17 Spiele in Folge gegen den Ballermann aus Mallorca verloren. Zuletzt hatte er ihn im Frühling 2006 auf dem Sand von Madrid besiegt. Berdych steht damit wie schon im Vorjahr ohne Satzverlust im Halbfinale des ersten Grand-Slam-Turniers des Jahres. Damals unterlag er aber dem späteren Sieger Stanislas Wawrinka.

Halbfinalgegner ist nun der wiedererstarkte Schotte Andy Murray, der Australiens 19-jährige Hoffnung Nick Kyrgios mittels 6:3-7:6-6:3-Erfolg aus dem Turnier warf. Für Berdych geht es um den ersten Grand-Slam-Titel – sein einziges Finale verlor der in Monte Carlo lebende 29-Jährige 2010 in Wimbledon gegen Federer.

Geht es nach Nadal, kam die Niederlage nicht überraschend. "Ich sehe mich nicht in der Lage, das Turnier zu gewinnen", hatte der Spanier vor dem Match gesagt. Und danach verkündete er einsichtig: "Es ist offensichtlich, dass ich nicht mit dem richtigen Selbstvertrauen, der richtigen Intensität und viel zu kurz gespielt habe."

Erstmals seit Wimbledon 2013 steht damit weder Nadal noch Federer im Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers. Die Nummer eins schlägt am Mittwoch um 9.30 Uhr (MEZ/live Eurosport) auf. Der Serbe Novak Djokovic, dreifacher Melbourne-Champ, trifft auf den Kanadier Milos Raonic.

Russisches Spiel

Bei den Damen verliefen die ersten beiden Viertelfinali ebenfalls einseitig: Das mit Spannung erwartete Generationenduell zwischen der als Nummer zwei gesetzten Co-Favoritin Maria Scharapowa und Kanadas neuem Star Eugenie Bouchard ging mit 6:3, 6:2 glatt an die Russin. Der zweite klare Sieg einer Russin kam allerdings schon ein wenig überraschender: Jekaterina Makarowa ließ der Rumänin Simona Halep, wie Nadal als Nummer drei gesetzt, beim 6:4, 6:0 in nur 69 Minuten keine Chance. Damit kommt es im Halbfinale zum russischen Duell.

Auch ein Österreicher ist noch im Bewerb: Alexander Peya setzte sich an der Seite der Tschechin Andrea Hlavackova gegen Chan Hao-ching/Jamie Murray (Taiwan/GBR) mit 3:6, 6:4, 10:5 durch und steht im Viertelfinale. In diesem sind in der Nacht (Mittwoch Mittag MEZ) zwei Prominente die Gegner: die ehemalige Nummer eins Martina Hingis (SUI) und der Inder Leander Paes, der bereits 14 Grand-Slam-Titel holte.

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