Aufsteiger Thiem fordert Rückkehrer Del Potro

Dominic Thiem ist vor seinem Achtelfinal-Gegner gewarnt.
Thiem trifft heute im US-Open-Achtelfinale auf den Argentinier Del Potro.

Freilich, es ist nicht alltäglich, dass bei einem Grand-Slam-Turnier die Nummer 142 der Welt zum erweiterten Favoritenkreis zählt.

Und es kommt auch selten vor, dass Dominic Thiem, Österreichs Emporkömmling, gegen einen Herrn, der nicht in den Top 100 steht, die Außenseiterrolle einnimmt. Doch hinter der Zahl 142 steckt tatsächlich eine große Nummer: Juan Martin del Potro. Der Argentinier ist längst bereits wieder für Großtaten, wie er bei den Olympischen Spielen eindrucksvoll unter Beweis stellte. Auf dem Weg zu Silber schlug der bald 28-Jährige unter anderem Novak Djokovic und Rafael Nadal.

Die Vorgeschichte: Vier Handgelenksoperationen, lange Pausen und die Angst, gar nicht mehr zurückkommen zu können. Aber Del Potro ist wieder da. Und er spielt in New York phasenweise so gut wie 2009, als er das Turnier gewinnen konnte. "Ich weiß nicht, ob ich dasselbe Niveau habe, aber ich gewinne wieder. Und das zählt", sagt der Argentinier, der in der dritten Runde den Spanier David Ferrer 7:6, 6:2 und 6:3 vom Platz schoss. Immerhin die Nummer 13 der Welt und jahrelang in den Top 10. "Ich genieße es einfach wieder. Es ist so schön, wieder verletzungsfrei spielen zu können. Ich habe wieder Vertrauen in meinen Körper. Ich freue mich auf jedes Match."

Das nächste geht für ihn eben heute über die Bühne. Thiem ist vor seinem Achtelfinal-Gegner gewarnt: "Er hat sich immer mehr gesteigert und ist jetzt sicher ein ganz anderer Spieler, als er damals in Madrid war", sagt der 23-jährige Niederösterreicher, der an seinem Geburtstag am Samstag den Spanier Pablo Carreño Busta in vier Sätzen schlug. Allerdings: In Madrid hat dennoch Del Potro gewonnen. Trotzdem sieht Thiem Chancen. "Ich glaube, dass Del Potros Rückhand noch nicht die ist, die sie einmal war." Und da wird auch der Hebel heute angesetzt, "denn die Vorhand ist eine der besten, die es jemals in dem Sport gegeben hat, vielleicht sogar die beste."

Doppel-Einsatz

Thiems Trainer Günter Bresnik ist vorerst zufrieden. "Dominic hat seine Pflicht jetzt erfüllt, jetzt wird man schauen, ob er noch eins draufsetzen kann." Nichts mehr draufsetzen konnte Thiem im Doppel, da schied der Lichtenwörther mit dem 24-jährigen Wiener Sam Weissborn in Runde zwei aus.

Dafür steht Österreichs bester Doppelspieler Alexander Peya an der Seite des Polen Lukasz Kubot bereits im Viertelfinale: Der Australier Nick Kyrgios konnte mit dem Briten Daniel Evans verletzungsbedingt nicht zum Achtelfinale antreten.

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