Sporthauptstadt Wien?

Der Schein trügt: Die West Wiener hatten am Freitag die Fivers alles andere als fest im Griff.
Auf die Handballer ist Verlass, in anderen Teamsportarten ist Wien doch anders.

Markus Kolar war gar nicht mehr aufzuhalten. Aus dem Handballer der Fivers aus Margareten sprudelte Freitagabend die Vorfreude nur so heraus. Dabei hatte er wenige Augenblicke zuvor gerade erst eines der intensiveren Spiele in der Handball Liga Austria hinter sich gebracht. "So ein Spiel könnte ich alle zwei Tage spielen." So ein Spiel. Er meinte das erste Spiel der Halbfinalserie (best of 3). Ein Spiel, das Kolar bereits oft gespielt hat, immerhin stand er mit den Fivers in den vergangenen neun Jahren sieben Mal im Finale. Doch er hat ein Halbfinale noch nie gegen den Stadtrivalen gespielt, gegen West Wien.

"Ich hoffe, die Wiener honorieren es, dass zwei Klubs aus einer Stadt eine Randsportart auf so hohem Niveau betreiben", hatte West-Wien-Spieler Patrick Fölser noch vor der Partie gehofft. Das Publikum hat es honoriert – mit einer restlos ausverkauften Hütte in der Südstadt. Kolar: "Es war laut und es war geil."

Derbys gibt es einige in einer Saison, aber so ein brisantes hat es Jahre nicht mehr gegeben. Die West Wiener begegnen ihrem Rivalen wieder auf Augenhöhe, auch wenn die Hietzinger nach der 22:28-Pleite vom Samstag am Dienstag in der Hollgasse (20.30 Uhr/live ORF Sport+) unter Siegzwang stehen.

Sport in Wien – das ist immer ein brisantes Thema. Wie sind die Vereine aus der Bundeshauptstadt in den anderen olympischen Mannschaftssportarten aufgestellt? Ein Überblick:

Basketball
Vor einem Jahr lagen einander die großen Männer in den weißen Dressen in den Armen: BC Vienna hatte Geschichte geschrieben und nach 21 Jahren den Titel nach Wien geholt. Auch die laufende Saison begann erfolgreich, erst im elften Spiel gab es die erste Niederlage. Mit Österreichs Ex-Teamchef Neno Asceric soll die Titelverteidigung gelingen. Bei den Damen sind die Flying Foxes bereits seit sieben Jahren das Maß der Basketball-Dinge.

Fußball
Seit dem Einstieg von Red Bull ins Fußball-Geschäft (2005) sind die Wiener Klubs nur noch Außenseiter. Dennoch stemmten Rapid (2008) und Austria (2006, 2013) seither drei Mal die Meisterschale. Heuer reichte es für die Rapidler hinter überragenden Salzburgern immerhin zu Platz zwei.

Sporthauptstadt Wien?
16 . 03 . 2014 Wien , Albert Schulz Eishalle , Eishockey Erste Bank Eishockeyliga , Play Off UPC Vienna Capitals - EC VSV Capital Copyright DIENER / Georg Swoboda Marktgasse 3-7/4/5/21 A-1090 Wien Telefax +43 1 955 32 35 Mobil +43 676 629 98 51 BA-CA Bank Nr. 12000 Account Nr. 00712 223 783 e-mail: agentur@diener.at Datenbank: www.diener.at
Eishockey
Ungewohnt früh begann für die Vienna Capitals heuer der Sommer. Bereits im Viertelfinale war für den Vizemeister 2012/’13 gegen Villach Endstation. Dem frühen Aus folgte die Trennung von Coach Samuelsson. Die bisher einzige Meisterschaft gewann man 2005.

Volleyball
Sechs Jahre ist es her, dass Wien einen Meister bejubeln durfte. Seitdem ging es mit den hotVolleys, dem erfolgreichsten Männer-Team Österreichs, bergab. 2014 endete mit dem versöhnlichen dritten Rang.

Hockey
Auf den SV Arminen ist Verlass. Jeweils 13-mal wurden die Herren und Damen aus Wien Meister. Die Hallen-Titel bleiben auch 2014 in Wien.

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