"Stratos Projekt": Rekordjagd im All

"Stratos Projekt": Rekordjagd im All
Felix Baumgartner hat bei seinem Weltrekord-Versuch eine wichtige Hürde genommen. Der Rechtsstreit ist beigelegt.

Man muss Großes geben, wenn man Großes leisten will", sagt Extremsportler Felix Baumgartner über seinen Umgang mit Rückschlägen im Leben. Bewahrheitet hat sich dieser Spruch im Oktober 2010, als der 42-Jährige erfuhr, dass sein aufsehenerregendes Red-Bull-"Stratos-Projekt" an einer Millionen-Dollar-Klage eines Amerikaners scheitern könnte.

Baumgartner bereitete sich auf einen Sprung aus 36 Kilometern Höhe vor, um als erster Mensch die Schallmauer zu durchbrechen. "Es war ein Schlag ins Gesicht, als ich davon erfuhr. Ich habe fünf Jahre lang das Stratos-Projekt inhaliert. Und dann wird dir von heute auf morgen eine Vision genommen. Ich bin einfach nur stundenlang mit dem Auto in der Stadt herumgefahren", erinnert sich Baumgartner.

Einigung

Jetzt atmet der Skydiver durch. Projektpartner Red Bull hat sich mit dem Amerikaner Daniel Hogan außergerichtlich geeinigt, das Verfahren wurde eingestellt. Ein jahrelanger Rechtsstreit hätte enorme Kosten verursacht.

Baumgartner arbeitet jetzt fieberhaft daran, das Projekt wieder aufzunehmen: "Das Team von 30 bis 40 Leuten muss wieder zusammengestellt werden, wir müssen die Absprung-Kapsel zusammenbauen und Testsprünge vorbereiten. Termine bei der US-Air Force Basis kriegt man nämlich nicht einfach so. Ich rechne damit, dass wir möglicherweise im September nach Amerika fliegen."

Wann der Sprung, der live übertragen werden soll, durchgeführt wird, ist unklar. "Es wird noch einige Zeit dauern. Wir wollen alles bis ins Detail planen. Sicherheit ist unser oberstes Ziel. Ich will ja überleben", sagt Baumgartner. Mama Baumgartner will übrigens dabei sein, wenn ihr Sohn den Sprung wagt. "Sie hat gelernt mit Extremen umzugehen", meint der Überflieger.

Trotz ausgeklügelter Rettungssysteme bleibt ein großes Fragezeichen bestehen: "Wir können noch nicht sagen, was mit dem menschlichen Körper geschieht, wenn er die Schallmauer durchbricht."

Die Air Force unterstützt Baumgartner genau deshalb. "Für die bemannte Raumfahrt liefern wir wertvolle Daten und der bevorstehende Weltraumtourismus braucht Rettungssysteme", erklärt der Salzburger.

Antrieb für den 42-Jährigen ist es, "Spuren zu hinterlassen". "Es wäre das Projekt meines Lebens, mit dem ich Geschichte schreiben könnte." Und was kommt danach? "Der richtige Zeitpunkt zum Aufhören ist für einen Sportler schwierig. Man muss auch bedenken: Das Glück ist ein Vogerl. Ich bin ein Lebemensch, der sein Leben genießt."

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