Squash: Die Doping-Groteske

Squash: Die Doping-Groteske
Einen Tag nach Beginn der Meisterschaft läuft Wallishausers Doping-Sperre wegen Marihuana aus.

Ein Tag. Es geht lediglich um einen einzigen Tag. Doch der macht an diesem Wochenende den großen Unterschied aus bei den Staatsmeisterschaften in Wiener Neudorf nahe Mödling.

Die Titelkämpfe finden ohne Österreichs früherer Nummer 1 Clemens Wallishauser statt. Der war vor einigen Jahren wegen Dopings (Marihuana) lebenslang vom österreichischen Verband gesperrt worden, international durfte er jedoch weiterhin bei Turnieren aufschlagen, da damals noch nicht die Anti-Doping-Agentur existierte, die das verbieten hätte können. Nach einem KURIER-Artikel im vergangenen Jahr kam Schwung in die Angelegenheit, die Sperre wurde nachträglich auf acht Jahre reduziert – und läuft am Samstag aus. Einen Tag zu spät für die Staatsmeisterschaften, die am Freitag beginnen.

Wallishauser schüttelt den Kopf und vermutet Absicht hinter der terminlichen Ansetzung. Somit scheint der Weg zum Titel frei für den Ranglisten-Ersten Aqeel Rehman, dessen Mutter im Vorstand des Verbandes sitzt.

Turnier-Veranstalter ist die Squash-Union Wr. Neudorf/Mödling. Michael Gnauer: "Natürlich wären wir über ein attraktives Teilnehmerfeld begeistert." Und Wallishauser, der bei internen Matches nach wie vor zur heimischen Spitze zählt, würde die Attraktivität freilich steigern.

Gnauer glaubt aber nicht an einen persönlichen Affront gegen Wallishauser: "Der Turnier-Termin wurde schon vor einem Jahr festgelegt. Aus der Distanz kann ich keine Mutwilligkeit erkennen."

Wallishausers Rechtsbeistand Christian Frank, ein auf Sportfragen spezialisierter Wirtschaftsanwalt, sieht das anders: "In diesem Fall steht nicht der Sport im Vordergrund."



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