Koller: "Ich freue mich sehr"

Marcel Koller und Marcel Hirscher
Der Teamtrainer erhielt den "Special Award". Sportler des Jahres Marcel Hirscher: "Eine coole Geschichte."

Über den Preis "Mannschaft des Jahres" dürfen sich laut ÖFB-Teamchef Marcel Koller sehr viele freuen. "Ich denke, für jeden Fußballfan in Österreich ist das auch eine Auszeichnung. Sie haben mitgefiebert und waren immer eine unglaubliche Unterstützung", sagte der Schweizer auf der Lotterien-Gala "Nacht des Sports" in Wien. Persönlich erhielt er - als erster Ausländer - auch den "Special Award".

Koller: "Ich freue mich sehr"
ABD0169_20151029 - WIEN - ÖSTERREICH: Herbert Prohaska (R) überreicht ÖFB-Teamchef Marcel Koller die Trophäe in Vertretung für den Gewinner in der Kategorie "Mannschaft des Jahres", das ÖFB-Team, am Donnerstag, 29. Oktober 2015, anlässlich der Lotterien-Gala "Nacht des Sports" in Wien. - FOTO: APA/GEORG HOCHMUTH
Den für ihn persönlich bestimmten Special Award ("Groß und schwer, den kann man nicht übersehen") wird sich Koller zu Hause hinstellen. Der Team-Pokal für die souveräne EM-Qualifikation kommt wahrscheinlich in die Räumlichkeiten des Österreichischen Fußball-Bundes. "Vielleicht kann ihn jeder Spieler mal zwei, drei Monate mit nach Hause nehmen und das genießen", schlug der Schweizer vor. Von der von einem seiner anfänglich großen Kritiker, aber nun Bewunderer, Herbert Prohaska, gehaltenen Lobesrede war Koller sehr überrascht.

"Ich freue mich sehr"

"Ich bin hierhergekommen und habe gedacht, dass wir den Preis als Team des Jahres in Empfang nehmen. Dann höre ich plötzlich, dass der Schneckerl von mir erzählt und habe mir gedacht: 'Was ist denn hier los?' Ich freue mich natürlich sehr."

Womöglich hilft der Preis dem Erfolgstrainer ja bei seiner Zukunfts-Entscheidung? "Ich habe noch ein bisserl Zeit, acht Monate. Grundsätzlich ist es so, dass wir uns in Wien sehr wohlfühlen. Das ist wichtig, genauso aber auch, dass man erfolgreich sein kann. Ich weiß, dass es sehr schnell auf die andere Seite gehen kann, dann kommen andere Zeiten, härtere Zeiten. Wir wollen schon versuchen, immer zu gewinnen, um das schöne Gefühl bei uns zu lassen", sagte er.

Ziel bei der EURO 2016 sei das Überstehen der Gruppenphase. "Obwohl wir noch nicht wissen, gegen wen wir spielen. Aber wir wollen nicht einfach nur da hin fahren und schönes Baguette essen und ein bisschen Käse und vielleicht mal ein Glas Wein trinken, sondern schon auch ein Ziel haben. Wir haben jetzt vier Jahre lang versucht umzusetzen, dass wir von Spiel zu Spiel schauen. Es wird eh schwer genug, dann die einzelnen Spiele zu überstehen. Wir haben auch nicht die große Erfahrung, wenn man dann so lange zusammen ist."

Aufmunterung für Almer

Für Teamtorhüter Robert Almer (Austria Wien), der nach einem Teilabriss des hinteren Kreuzbandes für den Rest der Herbstsaison ausfällt, kam der Preis als Aufmunterung zur rechten Zeit: "Für jeden Spieler der Mannschaft ist das eine besondere Sache. Wir dürfen diesen Moment genießen, aber wir wissen auch, dass wir an diesen Leistungen gemessen werden. Wir müssen ja bekanntlich nächstes Jahr zumindest genauso gut spielen, wenn nicht besser. Es ist für uns schon eine große Herausforderung, dieses Jahr nochmal zu toppen."

Hirscher: "Coole Geschichte"

Koller: "Ich freue mich sehr"
ABD0123_20151029 - WIEN - ÖSTERREICH: (v.l.) Skirennläufer Marcel Hirscher und seine Freundin Laura am Donnerstag, 29. Oktober 2015, anlässlich der Lotterien-Gala "Nacht des Sports" in Wien. - FOTO: APA/GEORG HOCHMUTH
Auch ein anderer Marcel hatte am Donnerstag im Austria Center Vienna großen Grund zur Freude. Ski-Star Marcel Hirscher erhielt zum zweiten Mal nach 2012 die Auszeichnung als " Sportler des Jahres", in den vergangenen zwei Jahren hatte er sich jeweils Fußball-Hero David Alaba geschlagen geben müssen. "Bei der Konkurrenz und den Sportlern in Österreich ist es nicht so einfach, sich durchzusetzen. Von dem her war es auch in den letzten Jahren nicht wirklich schwer zu verkraften. David war schwer verdienter Sportler des Jahres. Es freut mich, dass ich es heuer auch zum zweiten Mal sein darf, eine coole Geschichte."

Entkräftet hat der Salzburger seine im ORF-Liveinterview auf der Bühne geäußerte Aussage, wonach er so gut wie verheiratet sei. "Nein", sagte er lachend auf die Frage, ob er vor seiner Laura Moisl schon auf die Knie gefallen sei. Er habe nur die Stimmung auflockern wollen. Nach dem erfolgreichen Auftakt in Sölden mit dem dritten Rang im Riesentorlauf trainiert Hirscher dieser Tage fleißig Slalom. Derzeit sieht es für den Weltcup in Levi (14./15. November) nicht so gut aus, es fehlt an kalten Temperaturen und Schnee.

Koller: "Ich freue mich sehr"
ABD0130_20151029 - WIEN - ÖSTERREICH: Siegerin in der Kategorie "Sportlerin des Jahres", Anna Fenninger (r.), und Annemarie Moser-Pröll (l.) auf einer Videowall am Donnerstag, 29. Oktober 2015, anlässlich der Lotterien-Gala "Nacht des Sports" in Wien. - FOTO: APA/GEORG HOCHMUTH
Die am Knie verletzte "Sportlerin des Jahres" Anna Fenninger verfolgte die Gala von Rohrmoos aus mit. Genesungswünsche gab es auch aus dem Fußballer-Lager. "Ich hatte selber auch Operationen in meiner Karriere, man kann jedes Mal hineinfühlen, wie es ist. Aber Sportler auf diesem Level haben einen unglaublichen Willen. Es ist eine wichtige Voraussetzung, dass du wieder positiv denkst und versuchst, diese schwierige Zeit zu überwinden. Das nähere Umfeld ist wichtig, aber auch dein Kopf", sagte Teamchef Koller.

Und Almer meinte: "Ich kann ihr nur das Beste wünschen. Auch für sie ist es ein sehr wichtiger Award, weil es das eine oder andere Prozent an positiver Energie herausholt, dass sie diese Reha auch gut übersteht."

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