Skandal um Nazi-Hymne bei Kanu-EM

Skandal um Nazi-Hymne bei Kanu-EM
Bei der Siegerehrung ertönte die seit der NS-Zeit in Deutschland geächtete erste Strophe des Deutschlandlieds.

Peinliche Panne bei der Kanu-EM: Während der Siegerehrung für die deutschen Kajakfahrerinnen Anne Knorr und Debora Niche ertönte am Freitag im ungarischen Szeged die erste statt der dritten Strophe des Deutschlandliedes. "Deutschland, Deutschland über alles" anstelle von "Einigkeit und Recht und Freiheit" wurde zu Ehren des betreten blickenden Kajak-Zweierduos aus Leipzig und Berlin gesungen.

"Ich bin entsetzt", sagte der deutsche Bundestrainer Reiner Kießler gegenüber dem Sender RBB, "wir können das so nicht akzeptieren". Er habe zweimal die Hymne überprüfen wollen, doch nach Auskunft der ungarischen Organisatoren habe das Gerät nicht funktioniert. Nach dem Missbrauch durch die Nationalsozialisten ist seit 1952 allein die dritte Strophe des Deutschlandliedes offizielle Nationalhymne.

Die ungarischen Organisatoren der Kanu-WM in Szeged haben noch am Freitagabend eine Schuld an der Panne zurückgewiesen, gleichzeitig aber das deutsche Team um Entschuldigung gebeten, berichtete die staatliche ungarische Nachrichtenagentur MTI.

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