Sicherheitskonzept für Spiele in London getestet

Mit einer groß angelegten Übung im Hinblick auf die Olympischen Spiele in London haben die britischen Sicherheitskräfte am Mittwoch den Ernstfall geprobt und sich auf mögliche Anschläge vorbereitet.

Schauplatz des Trainingseinsatzes mit Flugabwehrraketen, Kampfflugzeugen, Hubschraubern und Scharfschützen war die Kleinstadt Waddington zwei Stunden nördlich von London.

"Dies ist nur Teil einer Routineübung. Der ganze Fokus wird während der Spiele auf London und dem Olympia-Park liegen. Wir wollen sicherstellen, dass wir auch bei Bedrohungen in kleineren Gebieten angemessen reagieren können", erklärte der britische Verteidigungsminister Philip Hammond.

Entgegen der ersten Planungen sollen jetzt möglichst viele Sicherheitskräfte in der Nähe von London platziert werden, um die Reaktionszeit bei eventuellen Terrorattacken zu reduzieren. Dies verursache allerdings auch gestiegene Kosten, sagte Hammond. Es werde sogar überlegt, Abwehrraketen mitten in London zu stationieren. Eine endgültige Entscheidung darüber soll erst ein paar Wochen vor der Eröffnungsfeier am 27. Juli fallen, so der Minister.

Die Sicherheit gilt in London als der größte Stressfaktor. In der britischen Metropole mit ihren acht Millionen Einwohnern sind die islamistischen Terrorakte von 2005 noch in schrecklicher Erinnerung. Damals starben 56 Menschen.

13.000 britische Soldaten - mehr als in Afghanistan Dienst tun - werden die Spiele schützen. Hinzu kommen noch über 10.000 zivile Sicherheitsleute und Polizisten. Noch vor einem Jahr hatte das Organisationskomitee LOCOG die Kosten für die Sicherheit der Spiele mit 600 Millionen Pfund angegeben. Inzwischen wird die Endsumme inoffiziell auf über eine Milliarde Pfund (1,18 Milliarden Euro) geschätzt.

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