Jukic legt Streit mit Verband bei

Jukic: "Ich bin sehr froh, dass wir einen Schlussstrich gezogen haben und jetzt nur mehr nach vorne schauen."
Schröcksnadel vermittelte zwischen dem Schwimmverband und dem Olympia-Vierten.

Die Vergangenheit ist passé“, sagte Peter Schröcksnadel nach getaner Versöhnungsarbeit, „wir reden nur noch über die Zukunft.“ Und die lautet: „Dinko Jukic will schwimmen, und das auch für Österreich. Das freut mich, der Verband braucht einen guten Athleten.“

Vor 16 Monaten hatte ein verbaler Ausraster des besten heimischen Schwimmers für Wirbel am Rande der EM im ungarischen Debrecen gesorgt: Jukic griff drei Funktionäre des Österreichischen Schwimmverbandes (OSV) an. Der OSV reagierte mit einem Disziplinarverfahren, Platz vier über 200 Meter Delfin bei den Olympischen Spielen in London war Jukics letzter Erfolg, doch am Rande der Bewerbe stellte der heute 24-Jährige etliche Forderungen, so eine Umbesetzung des Verbandspräsidiums nach seinen Vorstellungen. Am 29. August 2012 wurde er vom Verbandsgericht für zehn Monate unbedingt und zwei weitere bedingt gesperrt, die Berufung wurde vom Verbandstag des OSV abgelehnt.

Erfolgreicher war Jukic auf den Rechtsweg: Das Wiener Landesgericht hob die Sperre per Einstweiliger Verfügung auf, das wurde später per Urteil bestätigt. Inzwischen war OSV-Boss Paul Schauer zurückgetreten, sein Nachfolger Christian Meidlinger tat es ihm im heurigen Juli gleich. Die interimistische Präsidiumssprecherin Birgit Fürnkranz-Maglock setzte nun auf die Vermittlung von Schröcksnadel, und am Mittwoch fand das Trio einen gemeinsamen Nenner. „Das Gespräch war sehr offen und konstruktiv“, sagte Jukic, beide Seiten stellen ihre Klagen „auf ewig“ ruhend.

Nicht davon betroffen sind allerdings die Verfahren um Jukics Klub SC Austria – der ist noch immer vom OSV ausgeschlossen.

Auf den Frieden folgt der nächste Rücktritt

Als Reaktion auf die Einigung zwischen dem OSV und Dinko Jukic hat Gabriele Stecher ihre OSV-Funktion als Referentin für Jugend-Breitensport und auch jene als Wiener Landesverbands-Präsidentin zurückgelegt. "Dass man nun von höchster Stelle aus genau jenen Menschen, die die Reputation des Schwimm-Sports und seiner Funktionäre über Jahre hinweg ruiniert haben, wieder ohne Vorbehalte die Hand reicht, ist nur der grausliche Schlussakt", zitierte die Internetplattform Laola1.at aus einer Aussendung von Stecher an die Schwimm-Vereine.

Die ganze Nation werde von einer Handvoll Personen im sportlichen Würgegriff gehalten, um diese für ihre eigenen Interessen zu instrumentalisieren, ärgerte sich Stecher über die interimistische Verbandsführung um OSV-Sprecherin Birgit Fürnkranz-Maglock. Für die Befriedigung persönlicher Eitelkeiten sei einfach kein Preis zu hoch, so Stecher. Die maßgeblichen Menschen in der Sportpolitik mache das zwar vordergründig betroffen, mit Unterstützung könne man aber schlussendlich nicht rechnen.

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