NFL

San Francisco und Baltimore um Super Bowl

Die 49ers verwandeln gegen Atlanta einen 0:17-Rückstand noch in einen Sieg.

Das erste Headcoach-Duell zweier Brüder im Endspiel der National Football League (NFL) ist perfekt. Die von John Harbaugh betreuten Baltimore Ravens treffen am 3. Februar in New Orleans in der 47. Super Bowl auf die von seinem 15 Monate jüngeren Bruder Jim trainierten San Francisco 49ers. Die Ravens setzten sich am Sonntag im AFC-Finale mit 28:13 bei den New England Patriots durch, die 49ers siegten im "NFC championship game" bei den Atlanta Falcons 28:24.

Ravens-Trainer John Harbaugh freute sich über einen "Team-Sieg. Es geht immer ums Team, Team, Team", betonte der 50-Jährige, der zur Siegesfeier Schwimm-Superstar und Rekord-Olympionike Michael Phelps, der aus Baltimore kommt, in der Kabine begrüßen durfte. Vor einem Jahr hatten seine Ravens im Halbfinale bei den Patriots noch unglücklich 20:23 verloren - nun gelang die Revanche.

13:7 hatte New England nach einer von beiden Defensivreihen geprägten ersten Hälfte geführt. Eigentlich ein gutes Omen, denn nach einer Halbzeit-Führung hatten die Patriots in 67 Heimspielen der Ära von Superstar-Quarterback Tom Brady und Trainer Bill Belichick nie verloren. Doch diesmal riss die Serie, denn Baltimore gelangen nach dem Wechsel drei Touchdowns.

Urgestein

Die Gastgeber hingegen kamen offensiv nicht mehr durch, unter anderem, weil Ravens-Routinier Ray Lewis im vorletzten Spiel seiner 17-jährigen NFL-Karriere die Defensive zusammenhielt. Lewis - von Beginn an ein Raven - hat bereits 2001 mit Baltimore die Super Bowl gewonnen.

Als er seine NFL-Karriere begonnen hatte, war der bisher letzte Meistertitel der San Francisco 49ers gerade 18 Monate zurückgelegen - mittlerweile sind daraus 18 Jahre geworden. Jetzt hat das Traditionsteam wieder eine Chance, Champion zu werden. Trotz eines 0:17-Rückstands im zweiten Viertel gewannen die Kalifornier in Atlanta noch 28:24. "Jeder Spieler bringt seinen kleinen Teil ein und das summiert sich dann zum großen Teamerfolg", meinte Jim Harbaugh.

Er hatte mit dem Finaleinzug vorgelegt, "big brother" John knapp dreieinhalb Stunden später nachgezogen. In der US-Presse ist längst nicht mehr von der Super Bowl XLVII die Rede, sondern von der Har(bowl). Das Finalduell von Jim und John wird auch in den kommenden zwei Wochen im medialen Mittelpunkt stehen.

"Ich weiß nicht, ob wir jemals einen solch großen Traum hatten", meinte John Harbaugh. Man habe in der gemeinsamen Kindheit und Jugendzeit einige Träume gehabt, aber ebenso auch einige Prügeleien und Streitereien, erinnerte er sich und fügte hinzu: "Wir werden versuchen, dem Ganzen aus dem Weg zu gehen. Sollen es doch beide Teams so gut es geht untereinander ausfechten." Im bisher einzigen Duell der Harbaugh-Brüder gewann er mit den Ravens im November 2011 mit 16:6.

Play-off-Ergebnisse der National Football League (NFL) vom Sonntag - NFC-Finale: Atlanta Falcons - San Francisco 49ers 24:28; AFC-Finale: New England Patriots - Baltimore Ravens 13:28

NFL-Endspiel um 47. Super Bowl am 3. Februar in New Orleans: San Francisco 49ers - Baltimore Ravens

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