Salzburg rettet in Unterzahl Platz 1

Das Elfmeterfoul von Salzburg-Torwart Peter Gulacsi an Grödigs Solospitze Yordy Reyna.
Der Meister kommt in Grödig nur zu einem 2:2 und verliert Stürmer Alan mit einer Bänderverletzung im Sprunggelenk.

Cican Stankovic und Peter Gulacsi werden sich nächste Saison um den Stammplatz im Red-Bull-Tor duellieren. Nimmt man das gestrige Derby Grödig gegen Salzburg als Maßstab, dann wird der derzeitige Grödig-Keeper bald Salzburgs Tor hüten.

Der Ungar Gulacsi erwischte einen rabenschwarzen Tag, nicht den ersten in dieser Saison: Zunächst ließ er sich von Reyna mit einem Schuss ins kurze Eck überraschen (7.). Dass die Salzburg-Leihgabe alleine auf das Tor zulaufen konnte, war aber natürlich nicht die Schuld des Keepers, sondern von Hinteregger. Der Teamspieler verteidigte nach vorne, anstatt sich um Grödigs Solospitze Reyna zu kümmern.

Auch bei Grödigs 2:1 war Gulacsi Hauptdarsteller: Wieder lief Reyna alleine auf ihn zu, dieses Mal nach Stellungsfehler von Schiemer. Der Ungar foulte den Peruaner und sah Rot. Den verhängten Elfer verwertete Huspek im zweiten Versuch gegen Gulacsis Ersatzmann Walke (37.).

Dass Grödig mit einem 2:1 in die Pause ging, lag aber auch an Stankovic. Der Bald-Salzburger war nur gegen einen Kampl-Schuss chancenlos (22.), bei Chancen von Alan (33., 45+1.) reagierte er toll.

Michael Baur hatte mit einem neuen System überrascht: Der Grödig-Coach bot gleich sieben Defensivspieler im Tannenbaum-System (4-3-2-1) auf. Und stellte die Salzburger, die zwar mit vier Neuen (Lazaro, Schiemer, Keita und Sabitzer statt Ankersen, Ilsanker, Soriano und Bruno), aber trotzdem im neuen System (4-1-3-2) antraten, vor große Probleme.

Dem Tabellenführer fehlten die Räume, dazu kamen viel zu viele Abspielfehler. Der Spielfluss litt aber auch unter dem extrem holprigen Platz im Grödiger Stadion.

In Unterzahl wurde das Salzburger Spiel nicht besser. Grödig verteidigte geschickt und konterte immer wieder gefährlich, aber nicht erfolgreich. Also blieb das Spiel spannend.

Salzburg-Trainer Hütter musste 20 Minuten vor Schluss Soriano für Alan bringen, der sich ohne Fremdeinwirkung an den Bändern im Sprunggelenk verletzt hatte. Der Kapitän bereitete auch den Ausgleich von Sabitzer vor, den Stankovic nicht verhindern konnte, obwohl er mit den Fingern am Ball war – 2:2 (81.).

Der Meister bleibt damit Tabellenführer punktegleich mit Überraschungsteam Wolfsberg.

Bundesliga 13. Runde

Das.Goldberg-Stadion, 3212 Zuseher, SR Lechner.

Tore:

1:0 Reyna (7.), 1:1 Kampl (22.), 2:1 Huspek (37./Elfmeter), 2:2 Sabitzer (81.)

Grödig: Stankovic; Hart (46. Tomi), Karner, Strobl, Potzmann; Völkl (78. Brauer), Maak, Martschinko; Huspek (90. Wallner), Nutz; Reyna.

Salzburg: Gulacsi; Lazaro, Schiemer, Hinteregger, Ulmer; Ramalho; Keita (36. Walke), Kampl, Leitgeb (78. Bruno); Alan (73. Soriano), Sabitzer.

Rote Karte: Gulacsi (Salzburg/35./Torraub).

Gelbe Karten: Potzmann, Martschinko, Strobl; Leitgeb, Lazaro, Hinteregger.

Michael Baur (Grödig-Trainer): „Ich bin sehr stolz auf die Truppe. Das war eine großartige Leistung. Die Enttäuschung in der Kabine war aber groß, weil sie auch noch an den Sieg geglaubt haben. Wir haben es heute mit vier plus drei davor (in Abwehr und defensivem Mittelfeld, Anm.) probiert, das hat in der ersten Hälfte sehr gut funktioniert. Man muss gegen Red Bull auch hart, aber nicht unfair spielen. In der zweiten Hälfte müssen wir einfach aus den Chancen ein Tor machen. Salzburg ist auch mit zehn Spielern in der Lage, einen Gegner zu zerlegen. Das war heute zum Glück nicht der Fall.“

Adi Hütter (Salzburg-Trainer): „Nach den ereignisreichen 90 Minuten kann ich mit dem Punkt gut leben. Denn was meine Mannschaft mit einem Mann weniger gezeigt hat, war schon sehr gut. Die Jungs haben toll gekämpft, und sich den Ausgleich redlich verdient. Der Ausfall von Alan stimmt mich natürlich nicht positiv. Ich hoffe, dass es nicht allzu schlimm ist."

Marcel Sabitzer (Salzburg-Torschütze): „Die Platzverhältnisse waren heute sehr schwierig. Dazu haben wir es nicht geschafft, das dritte Tor zu erzielen. Wir haben nicht so schlecht gespielt, haben viele Chancen gehabt, und auch mit einem Mann weniger alles probiert. Leider ist nur noch der Ausgleich gelungen."

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