Beachvolleyball: Der Coach blickt optimistisch voraus

Alexander Horst, Robert Nowotny und Clemens Doppler
Österreichs Top-Team Doppler/Horst sei fit wie noch nie.

Wenn Robert Nowotny nicht mit seinen Athleten um die Welt fliegt oder sie bei der derzeitigen WM auf der Wiener Donauinsel coacht, dann ist er meistens im Maxx21 in Wien-Floridsdorf anzutreffen. In dem Sportkomplex haben die Beachvolleyballer mit Plätzen in der Halle, im Freien und mit einem Fitness-Bereich die besten Trainingsbedingungen. Der 43-jährige Wiener spielte 13 Saisonen auf der World Tour und qualifizierte sich mit Peter Gartmayer 2004 für Olympia in Athen.

Guter, alter Wein

Seit Beginn dieser Saison ist er Herren-Nationaltrainer. Als solcher ist er für alle vier Herren-Nationalteams verantwortlich. "Ich schaue, dass alle gut versorgt sind und bei einem Turnier wie der WM gute Leistungen abrufen können." Sein Hauptprojekt bleiben aber Clemens Doppler und Alexander Horst. Bei diesen beiden ist Nowotny optimistisch, was die Weltmeisterschaft auf der Donauinsel anbelangt: "Wir sind in der Vorbereitung so weit gekommen, dass sie die großen Teams schlagen können. Wir spielen so wie in den letzten Jahren wieder vorne mit. Dieser Wein reift gut. Manchmal ist ein alter Wein ein richtig guter."

Die Chancen von Doppler und Horst schätzt der Coach hoch ein. "Wenn sie ein gutes Turnier spielen, dann klopfen sie bei den Medaillen an." Welche Farbe, kann man nicht sagen. "Dafür müssen sie in einen ,Flow-Zustand‘ kommen. Jene Teams, die öfter in diesen Zustand kommen, sind dann eher in den Medaillenrängen." Insgesamt gibt es für Nowotny 20 Medaillenanwärter. "17 Teams werden also durch die Finger schauen."

Die Herausforderer

Bei den anderen Duos übernimmt Nowotny die Rolle eines Teamchefs. Was die Zukunft betrifft, ist er nicht pessimistisch: "Wir sind gar nicht so schlecht aufgestellt. Es gibt ein paar Geheimwaffen. Robin Seidl war Olympia-Neunter. Mit ihm kann man immer rechnen. Er ist einer der kleinsten Blockspieler, aber sehr effizient, weil er einen Riecher hat und auch die ganz großen Teams zur Verzweiflung bringen kann. Kunert/Dressler sind für Überraschungen gut. Und Ermacora/Pristauz sind unsere Zukunftshoffnungen." Die beiden könnten einmal ein Nachfolgeteam für Doppler/Horst werden.

Österreichs Medaillenhoffnungen geben sich aber noch lange nicht geschlagen, solange die finanziellen Möglichkeiten gegeben sind, um auf diesem Niveau zu spielen. Außerdem wirken der 36-jährige Doppler und der 34-jährige Horst fit wie noch nie. "Dieser Eindruck täuscht nicht", bestätigt Nowotny. "Unser Athletiktrainer Walter Hable vom STKZ Weinburg hat gute Arbeit geleistet hat. Ihre Körper sind so scharf wie nie. Das ist auch deshalb so, weil sie verletzungsfrei sind und durchgehend trainieren konnten."

Nur letzte Woche ließ Clemens Doppler das Turnier in Polen aus, damit er seine Knie schonen konnte und bei der WM wieder voll angreifen kann.

Die Nationalteams

Der Vorteil an den Nationalteams ist für Nowotny, dass die anderen Paare öfter mit Doppler und Horst trainieren können. "Wenn sie servieren, dann hat das internationales Niveau, und davon können die anderen Spieler profitieren." Zusätzlich hat Nowotny für das Top-Team internationale Trainingspartner organisiert. Insgesamt haben sie so viel trainiert wie noch nie.

Mit seinen 43 Jahren ist Nowotny nicht wehmütig, wenn er auf die WM auf der Donauinsel blickt: "Der Sport hat sich so entwickelt, dass ich nicht mehr mitspielen könnte." Vor allem die großgewachsenen Spieler können sich mittlerweile auch noch gut bewegen. "Und sie schlagen in Höhen ab, wo ich nicht mehr mitspielen könnte. Als Sparringpartner in gewissen Trainingssituationen geht es noch. Aber sobald es in einem Match komplexer und schneller wird, werde ich wirklich barfüßig."

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