Rekordjäger auf dem Laufenden

Zu gut: Henry Sugut aus Kenia beim Streckenrekord 2012.
Starkes Läuferfeld und andere glückliche Umstände – heuer soll die Wien-Bestmarke fallen.

Getu Feleke ist ja ein begnadeter Läufer, doch mit dem Gehen happert es ein bisserl. Der Äthiopier stürzte auf dem Weg zur Pressetribüne, blieb aber glücklicherweise unverletzt. Und deshalb kann er am Sonntag (Start: 9 Uhr) wie viele andere auch auf Rekordjagd gehen (sofern man ihm nicht wieder Stufen vorsetzt). Rekordjagd?

"Das ist dieses Mal möglich, weil es auch eine kleine Streckenänderung gegeben hat, die 20 bis 30 Sekunden bringt", erzählt Henry Sugut, der in Wien drei Mal gewann und seit zwei Jahren den Streckenrekord von 2:06:58 Stunden hält. Außerdem räumt Feleke ein: "Die besten Temperaturen für einen Marathon liegen zwischen 13 und 16 Grad, das wird am Sonntag zutreffen", sagt der Kenianer. Feleke räumt ein: "Dazu muss es auch windstill sein."

Feleke ist Äthiopier, und damit wird es schon einmal spannend. Denn seit 2006 (damals siegte der Marokkaner Lahoussine Mrikik ) gewannen nur Landsleute von Sugut. "Kenianer und Äthiopier sind Freunde, außer auf den letzten Metern eines Marathons", sind sich Sugut und Feleke einig.

Neben Feleke (persönliche Bestmarke: 2:04:50) macht sich auch der schnellste Japaner der Welt Hoffnung auf den Sieg beim 31. Vienna City Marathon. Ryu Yamamoto sagt nach den üblichen gut honorierten Standardsätzen ("Wien ist sehr schön", "Ich komme vielleicht wieder" usw.) auch: "Ich habe die Zeiten, die hier gelaufen werden, gesehen und mir gedacht, das kann ich auch."

Athleten-Koordinator Mark Milde ist recht zuversichtlich: "Ein Manager sagte mir, dass er sehr enttäuscht wäre, wenn der Streckenrekord nicht fallen würde." Organisator Wolfgang Konrad optimistisch: "Ein Rekord ist dieses Mal möglich." Zufrieden ist er sowieso schon jetzt. Für alle Bewerbe gibt es rund insgesamt 42.000 Meldungen, das ist Rekord.

Tempomacher Haile

Während die schnellsten Herren in Wien den Rekord jagen, kommt es beim Marathon in London zu einer spektakulären Premiere. Doppelolympiasieger und Publikumsliebling Mo Farah läuft in seiner Heimatstadt erstmals die 42,195 Kilometer. Neben Farah laufen Weltrekordler Wilson Kipsang und Olympiasieger Stephen Kiprotich um den Sieg. Tempomacher in London ist niemand geringerer als der Äthiopier Haile Gebrselassie, der in den vergangenen Jahren in Wien den Halbmarathon absolvierte.

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