Zabel gibt umfangreiches Doping zu

epa01410799 Milram team rider Erik Zabel of Germany awaits the start of the seventh stage of the Tour de France cycling race, between Brioude and Aurillac, in central France, 11 July 2008. EPA/IAN LANGSDON
Der Ex-Rad-Star räumt in einem Interview ein, 1996 bewusst mit dem Dopen begonnen zu haben.

Erik Zabel hat nun doch ein Geständnis über umfangreiches Doping während seiner aktiven Karriere abgelegt. "EPO, Cortison, dann sogar Blutdoping: Es ist doch eine ganze Menge", sagte der ehemalige deutsche Radprofi in einem Interview der Süddeutschen Zeitung. Zabel erklärte, dass er sich 1996 bewusst entschlossen habe, mit dem Dopen zu beginnen.

Bisher hatte der 43-Jährige 2007 einmal zugegeben, zu Beginn der Tour de France 1996 EPO genommen, es aber nicht vertragen zu haben. Am vergangenen Mittwoch war aus einem Senatsbericht in Frankreich aber klar geworden, dass Zabel auch bei der Tour 1998 positiv getestet worden war.

Nachdem die Nachweismethoden besser geworden seien, schwenkte er damals nach eigenen Angaben auf Eigenbluttransfusionen um. "2003 habe ich vor der Tour de France eine Re-Infusion bekommen", sagte Zabel der Süddeutschen. Zabel ist sechsfacher Gewinner des Grünen Trikots für den besten Sprinter bei der Frankreich-Rundfahrt.

Dass er bisher nur von einer einmaligen kurzen EPO-Phase zu Beginn der Tour 1996 gesprochen hatte, begründete Zabel mit seinem damaligen sportlichen Wunschdasein. "Vor allem wollte ich mein Leben behalten, mein Traumleben als Radprofi. Das hat man ja so geliebt, diesen Sport, die Reisen. Dieser Egoismus, der war einfach stärker."

Rücktritt aus UCI-Beirat

Zabel ist nach seinem umfangreichen Doping-Geständnis aus dem 13-köpfigen Beirat des Radsport-Weltverbandes (UCI) ausgetreten. Er habe UCI-Präsident Pat McQuaid am Montag seinen Rücktritt mitgeteilt und sein tiefstes Bedauern geäußert, dass er so lange geleugnet habe, leistungssteigernde Mittel genommen zu haben. Er sei daher nicht mehr die richtige Person für diesen Posten, teilte die UCI in einer Stellungnahme mit.

Zuvor hatte sich Zabel mit den Veranstaltern des Hamburger WorldTour-Rennen Cyclassics auf ein Ende seiner Tätigkeit als Sportdirektor geeinigt. Zabel hatte in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" jahrelanges Doping eingestanden, nachdem er bei seinem ersten Geständnis 2007 noch ausgesagt hatte, nur 1996 für eine Woche EPO genommen zu haben. Der Bericht des französischen Senats hatte Zabel aber in der vergangenen Woche als EPO-Sünder 1998 entlarvt.

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