Giro: Brändle verpasst Zeitfahrsieg nur knapp

Matthias Brändle fuhr ein starkes Zeitfahren, am Ende sprang der zweite Rang heraus.
Dem Vorarlberger fehlen am Ende zehn Sekunden am Sieger Roglic aus Slowenien.

Radprofi Matthias Brändle hat am Sonntag den ersten Etappensieg eines Österreichers in der langen Geschichte des Giro d'Italia als Zweiter nur knapp verpasst. Der 26-jährige Vorarlberger aus dem IAM-Team musste sich im Einzelzeitfahren (40,5 km) in der Chianti-Region nur dem Slowenen Primoz Roglic (LottoNL), einem früheren Skispringer, um 10 Sekunden geschlagen geben.

Dritter des Zeitfahrens wurde vor dem mehrfachen Weltmeister Fabian Cancellara (SUI) Brändles Teamkollege Vegard Stake Laengen (+ 17 Sek.). Die Topplatzierten profitierten allerdings allesamt von besseren Bedingungen durch frühe Startnummern. Nach ihnen setzte Regen ein, der die hügelige und kurvenreiche Strecke für die Nachfolgenden gefährlich rutschig machte.

Dennoch ist die Leistung von Brändle sehr hoch einzuschätzen, zumal er zahlreiche Asse bei gleichen Bedingungen teils deutlich distanzierte. Der Hohenemser hatte auch schon beim Auftakt-Zeitfahren mit Rang neun aufgezeigt, Roglic war zeitgleich mit Sieger Tom Dumoulin Zweiter geworden.

Seit dem Auftakt hatte sich Brändle aber für seine Spezialdisziplin großteils geschont und war als Gesamt-Vorletzter mit mehr als einer Stunde Rückstand in das Zeitfahren gegangen. Einen zweiten Etappenrang für Österreich bei der Italien-Radrundfahrt hatte zuletzt 1995 Georg Totschnig auf der Königsetappe geschafft.

Das Rosa Trikot der 99. Auflage behielt in einer knappen Entscheidung der Italiener Gianluca Brambilla. Der Etixx-Profi liegt nun nur noch nur eine Sekunde vor seinem Luxemburger Teamkollegen Bob Jungels, dem Sechsten des Zeitfahrens. Der bisherige Gesamtzweite Ilnur Zakarin (RUS/Katjuscha) verlor nach zwei Stürzen viel Zeit.

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