Paris: Thiem besiegt Cervantes, Melzer scheidet aus

Dominic Thiem
Der Niederösterreicher gewinnt gegen den Spanier 3:6, 6:2, 7:5, 6:1, Gerald Melzer verliert gegen Bedene.

3:5 im dritten Satz ist Dominic Thiem am Dienstag gegen den Spanier Inigo Cervantes schon zurückgelegen, doch der als Nummer 13 gesetzte Österreicher hat dann doch den erwarteten Sieg eingefahren. Thiem setzte sich in der ersten French-Open-Runde nach 2:37 Stunden mit 3:6,6:2,7:5,6:1 durch und trifft nun in Guillermo Garcia-Lopez entweder erneut auf einen Spanier oder auf Thiemo de Bakker (NED).

Nach dem Aus von Major-Debütant Gerald Melzer hatte sich der wenig bekannte Cervantes aber wie von Thiem-Betreuer Günter Bresnik angekündigt drei Sätze lang als harter Brocken erwiesen. „Für mich war das ja nicht unerwartet. Mir glaubt ja das keiner, dass die auch Tennis spielen können“, sagte Bresnik. „Er ist als Spieler für Dominic unangenehm, weil er viel Rhythmus wechselt, von der Rückhandseite sehr gut returniert und sehr viele Stoppbälle spielt“, analysierte der 55-jährige Coach des Weltranglisten-15.

Problem mit dem Daumen

Dementsprechend geriet Thiem im ersten Durchgang auch rasch mit 0:3 in Rückstand. Ein Break, das er nicht mehr aufholen konnte. Dazwischen musste sich Thiem wegen eines Problems am linken Daumen behandeln lassen. Mit einem Break zum 4:2 stellte er dann die Weichen zum Satzausgleich und ging auch im dritten Durchgang mit 1:0 in Führung. „Dominic hat sich am Anfang des dritten Satzes komplett aus der Fassung gebracht wegen ein paar schlechten Bällen. Aber das ist ja kein Grund, dass ich dann von 1:0 auf 3:5 spiele“, konstatierte Bresnik im Rückblick.

Da wurde es dann tatsächlich eng, denn ein 1:2-Satzrückstand wäre freilich mehr als unangenehm gewesen. „Die Art und Weise, wie er sich dann da durchquält, wenn er 3:5 hinten ist, ist für mich allererste Sahne“, war Bresnik aber doch erfreut. „Von den Schlägen her hat es mir sehr gut gefallen, er hat nur manchmal die Situationen falsch beurteilt.“

Wende im dritten Satz

Thiem drehte den dritten Satz in der Folge, schaffte das Rebreak zum 5:5 und dann ein weiteres Break zum 7:5. Danach war bei dem 26-jährigen Weltranglisten-69. aber die Luft draußen. Cervantes ließ sich danach auch behandeln und verhinderte nur mit Mühe ein 0:6.

Bresnik gab zu, dass sich Thiem gerade für Roland Garros doch viel vorgenommen hat. „Die Bedeutung dieses Turniers ist für ihn extrem hoch. Für ihn wäre es ein Wahnsinn, wenn er hier bei seinem wichtigsten Turnier in der ersten Runde verlieren würde. Das wäre für ihn die Höchststrafe.“

Thiem spielt nun am Donnerstag bei seinen dritten French Open um den erstmaligen Einzug in die dritte Runde. Sein Gegner ist der Spanier Guillermo Garcia-Lopez, der seinen Gegner Thiemo de Bakker mit 6:4, 6:4, 5:7, 7:6 besiegte.

Melzer verlor sein Debüt

Gerald Melzer hat am Dienstag sein French-Open-Debüt verloren. Der 25-jährige Niederösterreicher, der sich im neunten Versuch erstmals für ein Major-Turnier qualifiziert hatte, musste sich dem Briten Aljaz Bedene nach 2:16 Stunden mit 6:4 ,3:6, 4:6, 4:6 geschlagen geben.

Der jüngere Bruder von Jürgen Melzer, der extra nach Paris gereist war, verpasste damit die Chance auf ein mögliches Drittrunden-Duell mit dem topgesetzten Superstar Novak Djokovic (SRB).

Murray weiter, Kerber nicht

Mitfavorit Andy Murray steht nach einer geglückten Aufholjagd ebenfalls in der zweiten Runde. Der Weltranglisten-Zweite aus Schottland gewann seine am Montag wegen Dunkelheit abgebrochene Partie gegen den Tschechen Radek Stepanek 3:6,3:6,6:0,6:3,7:5. Das Match war am Dienstag beim Stand von 4:2 für Murray im vierten Satz wieder aufgenommen worden.

Der Olympiasieger, der im Vorjahr im Halbfinale an Novak Djokovic gescheitert war, profitierte nach 3:39 Stunden von einem leichten Volleyfehler von Stepanek. Der 37-jährige hatte es durch die Qualifikation ins Hauptfeld geschafft und lieferte dem Favoriten auch in der Fortsetzung ein tolles Match.

Der neunfache French-Open-Sieger Rafael Nadal tat sich in seinem Auftaktmatch wesentlich leichter. Der Spanier ließ dem Australier Sam Groth mit 6:1,6:1,6:1 keine Chance. Auch der Weltranglistenerste Novak Djokovic kam locker weiter. Der als Nummer 1 gesetzte Serbe besiegte Lu Yen-Hsun mit 6:4, 6:1, 6:1 glatt in drei Sätzen.

Gleich zum Auftakt ausgeschieden ist die als Nummer drei gesetzt gewesene Deutsche Angelique Kerber. Die Gewinnerin der heurigen Australian Open unterlag der Niederländerin Kiki Bertens 2:6,6:3,3:6.

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