Zwei Tage vor der Eröffnungsfeier werden heute bereits die ersten Fußballspiele angepfiffen.
03.08.16, 06:00
Am Freitag wird in Rio de Janeiro das olympische Feuer entzündet, aber bereits heute soll ein erster Funke der Begeisterung auf die Fans überspringen. Zwei Tage vor der offiziellen Eröffnungsfeier erleben die Sommerspiele in Rio ihren eigentlichen Startschuss. Dabei lautet das Motto: Ladys first! Das Fußballduell der Damen-Nationalmannschaften aus Schweden und Südafrika im Olympiastadion Engenhão (18 Uhr, MEZ) ist der erste Bewerb dieser Spiele – wie übrigens auch schon 2012 in London, als die Schwedinnen das Eröffnungsspiel gegen Südafrika mit 4:1 gewannen. Drei Stunden nach dem ersten Spiel dieser Spiele kommen dann die brasilianischen Fans auf ihre Rechnung: Das Gastgeberteam trifft auf China.
Die ersten Fußballpartien sorgen freilich für weit weniger Schlagzeilen als so manche Geschichte aus dem riesigen Kuriositätenkabinett von Rio.
Die Schmutz-Kampagne
Neoprenanzug, Taucherbrille und Sauerstoffflasche – das wäre vermutlich das perfekte Outfit für alle Sportler, die in Rio ins Meer steigen müssen. Die Buchten vor der brasilianischen Metropole gleichen immer noch einer Kloake, trotz aufwendiger Reinigungsarbeiten begegneten die Segler und Ruderer auch zuletzt noch bei ihren Ausfahrten haufenweise Müll und toten Tieren. Kein Wunder also, dass Brasiliens Behörden die Order ausgegeben haben: "Den Mund im Wasser geschlossen halten."
Das Sternchen
Larissa Riquelme hatte bei der Fußball-WM 2010 in Südafrika mit ihrem praktischen Handyhalter weltweite Berühmtheit erlangt. Seither ist das Model aus Paraguay ein gern gesehener Gast bei Sportveranstaltungen. In Rio tritt die kameraerprobte 31-Jährige in einer neuen Rolle auf: als Moderatorin für einen mexikanischen TV-Sender. Dass Riquelme keinen Wert auf einen Mikrofonständer legt, ist aber nur ein böses Gerücht.
Das Wintermärchen
Puderschnee am Fuße des Zuckerhutes? Eislaufen unweit der Copacabana? Schweiz-Tourismus verwandelt einen Teil von Rio de Janeiro während Olympia in ein kitschiges Winter-Wonderland. An den ersten Tagen rannten die Brasilianer dem House of Switzerland jedenfalls bereits die Türen ein. Die Schweizer rechnen mit insgesamt 450.000 Besuchern.
Der Allesesser
Der Speiseplan des brasilianischen Gewichthebers Fernando Reis war in den letzten Tagen in aller Munde: Denn um in seiner Kategorie (über 105 kg) ein gewichtiges Wörtchen um die Medaillen mitreden zu können, braucht der 26-Jährige ein Idealgewicht von knapp 150 Kilogramm. "Das Essen ist für mich kein Genuss mehr", gesteht Reis. Wer kann es ihm verdenken? Bereits zum Frühstück verdrückt der Brasilianer zehn Eier, über den Tag verteilt kommt er auf mindestens sieben Mahlzeiten. "Ich esse, so viel ich kann", sagt Reis, "und ich höre nicht auf, bis ich die Medaille habe."
Das Bettgeflüster
Wer will, kann während Olympia in einem der 182 Stundenhotels in Rio logieren. 5000 Séparées wurden für die Zeit der Spiele zu Hotelzimmern umgerüstet. In der "Villa Regina" steht den Olympiatouristen sogar die Sadomaso-Suite samt Lederbett, Käfig und Kettenspiel zur Verfügung.
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