Olympia in Wien: Pro und Contra

Olympia fällt auch österreichweit durch
Die geplante Bewerbung Wiens für Olympia 2028 polarisiert. Was sagen eigentlich Sporttrainer und -funktionäre?

28 Sportarten haben derzeit bei Sommerspielen Olympia-Status, an 16 Wettkampftagen werden mehr als 300 Medaillenentscheidungen fallen. Ähnlich wird es bei den Spielen 2028 sein. Die Wiener entscheiden in der Volksbefragung vom 7. bis 9. März, ob sich die Bundeshauptstadt um eine Bewerbung bemühen soll. In der Folge eine Einschätzung dazu von Funktionären und Trainern aus den in Österreich betroffenen Fachverbänden.

Dabei nehmen viele der Befragten Stellung, inwieweit Wien für ein solches Großereignis sport-infrastrukturell bereit wäre bzw. welche Sportstätten zu errichten bzw. adaptieren wären. Auch beziehen sie sich auf die Bedeutung einer Bewerbung für den jeweiligen Fachverband bzw. den österreichischen Sport im allgemeinen. In Klammer nach den Sportarten ist jeweils die Anzahl der in London 2012 durchgeführten Bewerbe angeführt.

BADMINTON (5/Herren und Damen jeweils Einzel, Doppel, dazu Mixed) - ÖBV (Präsident Harald Starl):

"Badminton in Wien hat derzeit infrastrukturmäßig nichts zu bieten. Unser nationales Leistungszentrum in Wien ist in einem kommerziellen Center untergebracht. Olympia wäre gut, wenn dadurch Sportstätten entstehen. Es wäre ein toller Impuls für den Sport generell. Nach so einer Ski-WM ist die Euphorie für so ein Ereignis sicher da."

BASKETBALL (2 - Männer und Frauen) - ÖBV (Sportdirektor Robert Langer):

Olympia in Wien: Pro und Contra
Basketball Güssing, Trainer Robert Langer
"Für eine EM braucht man in der Vorrunde eine Halle für 6.000 Zuschauer, in der Zwischenrunde für 10.000 und für die Endrunde für 15.000 Zuschauer. Für Olympia weiß ich es nicht, aber das wird ähnlich sein. Da sehe ich in Wien gröbere Schwierigkeiten. Für 10.000 ginge ja vielleicht noch die Stadthalle, aber für 15.000 - keine Chance. Ganz zu schweigen von dem international üblichen Statistik-Würfel in der Halle mit allen Daten von persönlichen Facts bis den Punkten und Fouls. Wir bräuchten aber auch ohne Olympia eine solche Ballsporthalle in Wien. Es wäre wichtig, dass man nachhaltig für den Sport etwas tut. Ein 'Ja' der Wiener hätte schon positive Auswirkungen, um die Sportler zu motivieren. Dann gebe es einen Zeitrahmen, in dem man darauf hinarbeiten kann. Es würde mich interessieren und ist eine tolle Chance. Aber die Nachhaltigkeit ist wichtig."

BOGENSCHIEßEN (4/je 2 Herren und Damen) - OEBSV (Präsidentin Trudy Medwed):

"Bogenschießen wäre bei Olympia in Wien sicher durchführbar. Wir brauchen nur einen Platzbedarf von 90 bis 110 Meter und für 36 Scheiben. Dafür müsste man einen Standort finden. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es an einem historischen Platz in Wien stattfindet mit dementsprechend schöner Kulisse im Hintergrund. Für unseren Sport würde eine Bewerbung sicher Impulse bringen."

BOXEN (13/10 Männer, 3 Frauen) - ÖBV (Bundestrainer Adolf Angrick):

Olympia in Wien: Pro und Contra
APA7534690-2 - 13042012 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA 121 SI - VORBERICHTERSTATTUNG OLYMPISCHE SPIELE LONDON 2012 - Bundestrainer Adolf Angrick (L) und Leichtgewichtboxer Iwan Obradovic (R) am Donnerstag, 12. April 2012, während einer Trainingseinheit in Wien. In der Türkei geht es in dieser Woche für das österreichische Box-Team um die letzten 26 an europäische Boxer zu vergebenden Plätze im von 250 Boxern bestrittenen olympischen Turnier. APA-FOTO: HELMUT FOHRINGER
"In Wien gibt es Probleme mit der Infrastruktur und den Sportstätten. Da gehört investiert, auch für Boxen. Olympia wäre aber eine klasse Sache für den österreichischen Sport. Es würde in den Sommersportarten einen unheimlichen Sprung bringen. Für die Sportstätten und die Förderung der olympischen Sommersportarten würde es sehr viel bringen. Es müsste natürlich mehr gefördert werden, denn aktuell könnten wir im Boxen bei Olympia keinen Blumentopf gewinnen. Aber es wäre eben die Möglichkeit, einiges zu verändern, auch punkto Sponsoren und Unterstützung."

FECHTEN (10/5 Herren, 5 Damen) - ÖFV (Generalsekretär Marco Haderer):

"So ein Großereignis im eigenen Land ist immer begrüßenswert. Infrastrukturell denke ich, würden wir schon einige Gebäude dafür brauchen. Sportlich würde es dem Fechten 100-prozentig Impulse bringen."

Olympia in Wien: Pro und Contra
APA5836670 - 10112011 - WIEN - ÖSTERREICH: ÖFB-Generaldirektor Alfred Ludwig am Donnerstag, 10. November 2011, während eines Trainings der ÖFB-Nationalmannschaft im Happel-Stadion in Wien. Das österreichische Fußball-Nationalteam reist kommende Woche zu einem freundschaftlichen Länderspiel in die Ukraine. APA-FOTO: ROLAND SCHLAGER
FUßBALL(2/Männer und Frauen) - ÖFB (Generalsekretär Alfred Ludwig):

"Bei der Infrastruktur ist mit Philosophie und Fantasie etwas zu machen. Wien ist es gewohnt, internationale Großereignisse zu haben. Jede internationale Großveranstaltung ist eine Riesengeschichte. Und ich bin ein Verfechter, wenn es dem Fußball hilft. Die internationalen Sympathien für Wien sind sicher gegeben. Wir hören das immer wieder. Die Infrastruktur mit Flughafen und U-Bahnen ist gut, das ist bekannt. Ich glaube, dass die Grundstimmung positiv ist. Die Entscheidung könnte auch emotional getragen sein - von den jüngsten Erfolgen bei der Ski-WM."

GEWICHTHEBEN (15/8 Männer, 7 Frauen) - ÖGV (Präsident Gerhard Peya):

"Es gibt derzeit keine Halle, in der wir Gewichtheben bei Olympia austragen könnten. Der Zustand für Gewichtheben in Wien ist vielmehr untragbar, uns laufen die letzten Athleten davon. Zuletzt wurde einem kleinen Verein von der Stadt Wien auch noch das Vereinslokal weggenommen. Ich würde für Olympia in Wien sein, aber mir fehlt der Glaube. Wir brauchen eine Halle für 5.000 bis 7.000 Zuschauer. Sportlich würde es uns viel bringen, Matthias Steiner wird auch noch 2028 eine Zugnummer sein."

GOLF (2016 neu im Programm) - ÖGV (Sportdirektor Niki Zitny):

Olympia in Wien: Pro und Contra
APAHPF24 - 07062007 - OBERWALTERSDORF - OESTERREICH: ZU APA TEXT SA - Niki Zitny (AUT) waehrend des Spiels am Donnerstag, 07. Juni 2007, im GC Fontana in Oberwaltersdorf. APA - FOTO: HERBERT PFARRHOFER
"Aus Sicht des Golfsports ist die Infrastrukturfrage eine der einfachsten: Wir haben in und um Wien einige fantastische Golfplätze. Wenn ich etwa an den Golfclub Fontana denke, da gab es schon European-Tour-Events. Für Österreich und Wien könnte sich in diesem Zusammenhang auch die Chance auf ein Leistungszentrum ergeben. Im Osten tut sich sehr viel, da könnte Wien zur Drehscheibe werden. An eine Chance für ein "Ja" glaube ich nicht. Schon jetzt wird Angst verbreitet, was allein die Bewerbung kostet. Dabei wäre das für den gesamten Sport ein wichtiger Impuls."

HANDBALL (2 - Männer und Frauen) - ÖHB (Generalsekretär Martin Hausleitner):

Olympia in Wien: Pro und Contra
APA1808805 - 29012010 - WIEN - ÖSTERREICH: ÖHB-Generalsekretär Martin Hausleitner am Freitag, 29. Jänner 2010, während einer PK des Österreichischen Handball Bundes (ÖHB) in der Wiener Stadthalle. APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH
"Das wäre eine unglaubliche Chance von der Infrastruktur her, da besteht nämlich Handlungsbedarf. Wir brauchen eine Halle für 15.000 Zuschauer. Das wäre dringend notwendig, um langfristige Strategien aufbauen zu können. Nur eine Bewerbung würden dem Sport aber nicht helfen, ein Impuls wäre nur die tatsächliche Durchführung. Wenn es die nötige Infrastruktur schon vorher geben würde, wäre das strategisch natürlich super. Es wäre jedenfalls eine spannende Angelegenheit. Für den Handball in Österreich wäre das eine große Chance. Wir könnten wieder eine EM holen. Die Chancen darauf wären dann sehr gut, denn organisatorisch war die 2010 top."

HOCKEY (2 - Männer und Frauen) - ÖHV (Präsident Walter Kapounek):

"Man müsste investieren, wir bräuchten ein Riesen-Hockeystadion. In London hatte es ein Fassungsvermögen von 15.000. Aber es ist auch ein zweites, kleineres Stadion notwendig - für das Training. Im aktuellen Hockey-Stadion im Wiener Prater wären mit Zusatztribünen vielleicht 4.000 bis 5.000 Zuschauer möglich. Ich könnte mir das dort schon vorstellen, aber man müsste es natürlich viel größer anlegen. Auch dort, wo jetzt daneben die Tennisplätze sind. Wichtig ist, dass so ein Stadion eine gute Nachnutzung braucht. Für den Sport und den Hockey-Sport wäre Olympia in Wien gut. Ich sehe die Auswirkungen einer Bewerbung ähnlich wie in der Diskussion über die täglichen Turnstunde. Das würde dem Sport Impulse geben. Machbar ist es. Wichtig ist der politische Wille und der Rückhalt in der Bevölkerung. Das wäre extrem positiv für den Sport."

JUDO (14/je 7 Männer und Frauen) - ÖJV (Generalsekretär Paul Fiala):

Olympia in Wien: Pro und Contra
APA4886962 - 11082011 - LINZ - ÖSTERREICH: ÖJV-Generalsekretär Paul Fiala bei der Pressekonferenz des ÖJV "Judo-WM 2011-Paris", am Donnerstag, 11. August 2011, in Linz. APA-FOTO: BARBARA GINDL
"Es gibt in Wien generell keine geeigneten Hallen, wo ein Großteil der Bewerbe abgehalten werden könnte. Das einzige ist die Stadthalle. Vielleicht wäre auch das Messezentrum möglich. Aber die ExCEL-Halle in London war für Judo fast zu klein, und da gingen 10.000 Zuschauer hinein. Olympia in Österreich würde aber für Begeisterung sorgen, das wäre eine Riesenchance. Es würde vieles gebaut, was man ohne Spiele nicht bekommen würde. Mit Geld kann man zwar keine Erfolge kaufen, aber mit einem vernünftigen Programm kann man da schon helfen. Jedenfalls würde es mehr Möglichkeiten geben, als es jetzt gibt. Die Briten hatten für Judo vor den Spielen in London eine Million Euro zusätzlich zur Verfügung, und das nur für Leistungssport."

KANU (16/12 Flachwasser, 4 Wildwasser) - ÖKV (Präsident Walter Aumayr):

"Für die Kanubewerbe gibt es infrastrukturell kein Problem. Die Wildwasser-Anlage an der Neuen Donau ist im Bau und wird heuer fertig sein. Sie entspricht internationalem Standard, nächstes Jahr werden wir dort die EM haben. Mit dem dortigen Ruderzentrum wird das ein Wassersportzentrum, in dem auch die Kanu-Flachwasserbewerbe stattfinden würden. Es wäre ein Traum, wenn wir Olympia in Wien hätten. Es ist ein Traum."

LEICHTATHLETIK (47/Männer 24, Frauen 23) - ÖLV (Präsident Ralph Vallon):

Olympia in Wien: Pro und Contra
BILD zu OTS - Dr. Ralph Vallon, GF echo relations
"Infrastrukturell ist es in Wien eine schwierige Situation. Wir brauchen schon für den Winter Hallen zum Trainieren. Da reicht das Dusika-Stadion alleine nicht. Olympische Leichtathletik in Wien könnte ich mir aber schon gut vorstellen, denn in Europa ist die Leichtathletik am stärksten. Da müsste man in größeren Dimensionen denken. Ein neues Stadion wäre eine größere Dimension. Das Happel-Stadion ist ein wichtiges Stadion, das mit weiteren Adaptionen verwendbar sein würde. Man braucht zum Beispiel eine neue Bahn. Man würde aber sicher noch ein weiteres Stadion brauchen. Es gibt für Trainings auch im Umkreis Möglichkeiten wie den Cricketplatz. Eine Bewerbung an sich würde ich als sehr gut sehen. Sie sollte eine positive Entwicklung bringen, wie man in London gesehen hat."

MODERNER FÜNFKAMPF (2 - Herren und Damen) - ÖFMF (Präsident Alexander Peirits):

"Ideal für den Modernen Fünfkampf ist die Militärakademie Wiener Neustadt. Wir haben hier schon länger keine großen internationalen Wettkämpfe gehabt, da Wiener Neustadt dafür zu wenig Hotelbetten bietet. Aber bei Olympia würde das anders aussehen. Man könnte Fechten und Schwimmen in Wien austragen und das Reiten und den Combined Bewerb in Wiener Neustadt."

PFERDESPORT (6 - je 2 Springreiten, Dressur, Vielseitigkeit) - OEPS (Präsidentin Elisabeth Max-Theurer):

"Infrastrukturell wäre mit der Anlage im Magna Racino in Ebreichsdorf alles da. Mit einer WM hat es zwar nicht geklappt, da schon die Bewerbung mit 500.000 Euro zu teuer war. Das ist unser Jahresbudget. Aber ich sehe einen Zuschlag für Wien als nicht realistisch. Die Vergabe ist sehr stark von verschiedenen Regionen geprägt und auch oft politisch bestimmt."

RINGEN (derzeit starker Wackelkandidat; 18/14 Männer, 4 Frauen) - ÖRSV (Anton Marchl, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, Leistungstrainer):

"Wir Ringer haben schon in London mit Judo eine Halle geteilt, das könnte ich mir auch für Wien vorstellen. Wir brauchen nur drei Matten und Platz für 7.000 bis 10.000 Zuschauer. Die Judo-EM 2010 war im Dusika-Stadion, dort sollte auch Olympia möglich sein. Das ist das wenigste Problem."

RADSPORT (18/je 9 Männer und Frauen; Straße, Bahn, Mountainbike, BMX) - ÖRV (Generalsekretär Rudolf Massak):

Olympia in Wien: Pro und Contra
Straßen-Rad-WM in Salzburg, Bild zeigt ÖRV-Generalsekretär Rudolf Massak copyright Stefan Sigwarth, Tel. 0676/722 37 47
"Aus sportlicher Sicht würde ich Olympia in Wien befürworten. Die Straßenbewerbe wären inklusive des Zeitfahrens kein Problem, da könnte man auch den Umkreis von Wien miteinbeziehen. Für die Bahnbewerbe ist das Dusikastadion von der Konzeption her aber nicht für Olympia zu verwenden. Da ist eine neue Halle nötig. Auch BMX ginge derzeit nicht, da brauchen wir ein Supercross-Stadion."

RUDERN (14 - 8 Männer, 6 Frauen) - ÖRV (Präsident Helmar Hasenöhrl):

Olympia in Wien: Pro und Contra
Rudern Bild zeigt Praesident Helmar Hasenoehrl copyright Stefan Sigwarth, Tel. 0676/722 37 47
"Wir unterstützen die Bemühungen um Olympia. Wir haben an der Neuen Donau eine tolle internationale Regattastrecke. Für 2028 würde das Leistungszentrum sicher erneuert gehören, aber das sicher ohne gigantischen finanziellen Aufwand. An der Böschung an der Strecke können viele zuschauen, im Zielbereich wäre noch auf beiden Seiten eine temporäre Zuschauertribüne für VIPs. Das sehe ich unproblematisch. Für Olympia würde ich das gemeinsam mit Kanu als ideales Wassersportzentrum sehen."

RUGBY (2016 neu im Programm) - ÖRV (Generalsekretärin Alexandra Langer-Hansel):

"Für uns ist es eine ziemlich rasante Entwicklung. Erst vor sechs, sieben Jahren sind wir in die BSO gekommen, 2016 sind wir jetzt schon olympisch. Vieles ist für uns neu. Schon allein zu Liga-Spielen in den großen Rugby-Ländern kommen zig-tausende Zuschauer, damit ist natürlich auch bei Olympia zu rechnen. Es kann ein Fußballstadion sein, nur müssen die im Rugby erforderlichen internationalen Bedingungen wie die Ausmaße gegeben sein. Im Vergleich mit Ländern wie Frankreich und England ist der Stellenwert von Rugby in Österreich sehr unbedeutend. Wir müssen unsere Matches in Wien auf der Hohen Warte spielen. Eine Olympia-Bewerbung könnte uns da natürlich helfen."

SCHIEßEN (15 - 9 Männer, 6 Frauen) - Österreichischer Schützenbund ÖSB (Generalsekretär Florian Neururer):

"Ich würde einer solchen Bewerbung positiv gegenüberstehen. Aber es gibt keine Schießstätte in Österreich, die nur annähernd der der London-Spiele entspricht. Die kann auch temporär sein, wenn es gut funktioniert. Eine abgespeckte Version davon könnten wir in Österreich danach gut brauchen. Der Gedanke an Olympische Spiele belebt jedenfalls."

Austria Sportschützen Fachverband ASF (Wurfscheibe-Bundestrainer Josef Hanakamp):

"Unsere Anlage in Leobersdorf ist auch für olympische Bewerbe geeignet, sie hat vier Stände. Klar müsste man noch bauliche Maßnahmen durchführen, aber das ist nicht so schlimm. 2028 wäre dann wahrscheinlich auch eine neue Wurfmaschine nötig. Olympia in Wien wäre ein Wahnsinn."

SCHWIMMEN (46/22 Herren, 24 Damen; Becken-Schwimmen, 10 km Freiwasser, Wasserspringen, Synchronschwimmen) - OSV (Generalsekretär Thomas Gangel):

Olympia in Wien: Pro und Contra
27.07.2011 Shanghai China, Oriental Sports Center, Indoor Stadium, 14. FINA Weltmeisterschaften World Championships, Schwimmen Swimming, Paul Schauer, Peter Putzgruber, Thomas Gangel Copyright DIENER / Leena Manhart Marktgasse 3-7/4/5/21 A-1090 Wien Telefax +43 1 955 32 35 Mobil +43 676 629 98 51 BA-CA Bank Nr. 12000 Account Nr. 00712 223 783 e-mail: agentur@diener.at Datenbank: www.diener.at
"Wir haben in Wien keine geeignete Anlage, die für die Schwimmbewerbe geeignet wäre. Die müsste eine Kapazität von 15.000 Zuschauern haben. Eine temporär errichtete Halle wäre sicher eine Lösung, das hat es schon gegeben. Man braucht aber auch eine eigene Halle für die Wasserballbewerbe. Die Frage ist, wie bei einem Bau der Ablaufplan ist: ob erst ab Zuschlag oder schon vorher. Die 10 km könnte man in der Neuen Donau machen. Da wäre sicher auch genügend Platz für Zuschauer."

SEGELN (10/6 Herren, 4 Damen, Programm wechselnd) - OeSV (Präsident Herbert Houf):

"Organisatorisch könnte Wien so eine Veranstaltung sicher abhalten. Für Segeln bietet sich von der Größe und dem Wind her der Neusiedlersee an. Die Frage aber ist, wie sieht das olympische Segelprogramm 2028 aus? Der Neusiedlersee ist nicht für alle Klassen möglich. Auch der Attersee wäre grundsätzlich geeignet. Um die Segelbewerbe im benachbarten Ausland zu veranstalten, würde es eine internationale Zusammenarbeit brauchen. Eine theoretische Kooperation wäre da möglich, wir wären dann dort aber nur Gast. So eine Großveranstaltung wäre eine Triebfeder für die Infrastruktur. Allerdings wäre der Nutzen für unseren Verband nicht übertrieben groß, da wir auch dann 90 Prozent unserer Vorbereitung am Meer absolvieren würden. Denn dort werden auch die Wettkämpfe ausgetragen."

TAEKWONDO (8/je 4 Männer und Frauen) - ÖTDV (Generalsekretär Martin Danler):

"Wir haben als Verband in Wien nicht so viel Einblick, da wir in Tirol stationiert sind. Aber ich denke, dass es schon möglich sein sollte, Taekwondo etwa in einer Halle wie dem Dusika-Stadion durchzuführen. Eine gemeinsame Halle für die Kampfsportarten wäre aber auch denkbar. Für unseren Verband hätte eine Bewerbung langfristig sicher positive Auswirkungen."

TENNIS (5/je 2 Herren und Damen, dazu Mixed) - ÖTV (Generalsekretär Peter Teuschl):

"Für ein olympisches Tennisturnier fehlt die Infrastruktur in Wien komplett. Man muss auch bedenken, dass es in London für die Paralympics noch eine eigene Tennisanlage gegeben hat. Kaum vorstellbar, wie große die Bedeutung von Olympia in Wien wäre. Wichtig ist die Nachhaltigkeit, es muss ein Großteil der Sitzplätze temporärer Natur sein. Es darf jedenfalls kein fertiges Stadion sein, dass dann nach den Spielen vor sich hinrottet. Das wäre fahrlässig."

TISCHTENNIS (4/Herren und Damen jeweils Einzel, Mannschaft) - ÖTTV (Sportkoordinator Fritz Svoboda):

"Die Werner Schlager Academy gemeinsam mit dem Multiversum wäre als Welttrainingszentrum für das Sportliche natürlich ausreichend, aber von der Zuschauerkapazität nicht. Da braucht man unter 8.000 bis 9.000 Leuten gar nicht rechnen. Wir stoßen da heuer mit der EM schon an die Grenzen, die Kapazität von 3.000 Zuschauern sollte aber reichen. Für Olympia müsste man in eine andere Halle gehen. Von der Organisation her wäre das wegen der geringeren Teilnehmerzahl viel leichter zu organisieren als die EM. Und dann stellt sich die Frage der Nachnutzung."

TRIATHLON (2 - Herren und Damen) - ÖTRV (Generalsekretär Herwig Grabner):

"Die Donauinsel ist für den Schwimmteil gut geeignet, schon alleine von der Wasserqualität her. International üblich ist eine Wechselzone, das könnte vielleicht ein kleines Problem sein. Mit der Radstrecke könnte man in die Stadt am Prater vorbei, ich könnte mir da eine 6-km-Schleife vorstellen. Auch die Verkehrsanbindung wäre mit der U-Bahn sehr gut. Ohne riesigen finanziellen Aufwand wäre auch die Zuschauerfrage zu lösen, sicher müsste man aber ein mobile Tribüne aufstellen."

TURNEN (18/(je 9 Herren und Damen; Kunstturnen, Trampolin, Rhythmische Gymnastik) - ÖFT (Generalsekretär Robert Labner):

"Wenn es gelänge, Olympia nach Wien zu holen, wäre es schon schön. Das würde die Stadt ordentlich verändern. Aber es gibt aktuell in Wien keine Sportanlagen, die olympia-tauglich sind. Und ich bin etwas skeptisch, ob wir das auf die Beine stellen können. Wir würden zumindest ein Riesenstadion brauchen und zur Stadthalle noch eine Multifunktionshalle. Dann noch eine Tennisanlage. Das Dusika-Stadion ist für Olympia nicht geeignet. Aber persönlich und natürlich für den Turnsport würde ich mich freuen, wenn es klappt."

VOLLEYBALL (4 - Herren und Damen, Halle und Beach ) - ÖVV (Präsident Peter Kleinmann) :

Olympia in Wien: Pro und Contra
"Die Stadthalle ist für Olympia-Volleyball zu klein. Da brauchen wir eine Halle für 13.000 bis 15.000 Zuschauer, dort könnte dann auch das Basketball stattfinden. Organisatorisch wäre es kein Problem, das haben wir mit der EM 2011 gezeigt. Beachvolleyball sollte an einem schönen Platz in Wien vor toller Kulisse stattfinden. Olympia in Wien wäre ein mörderischer Impuls für die österreichische Jugend. Ein wichtiger Punkt bei einer Bewerbung wäre, dass sich die Stadt Wien und die Bevölkerung zum Sport bekennt."

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