Olympia-Bewerbung von Budapest für 2024 droht Aus

No Olympia: Budapest könnte seine Kandidatur noch zurückziehen.
Einem Referendum soll über die Austragung der Olympischen Spielen 2024 entscheiden.

Nach Boston, Hamburg und Rom droht auch die Kandidatur von Budapest für die Austragung der Olympischen Sommerspiele 2024 zu scheitern. Die ungarische Bürgerbewegung Momentum hat in der Hauptstadt 266.000 Unterschriften gegen eine Bewerbung gesammelt, womit ein Referendum erzwungen werden kann, gaben die Organisatoren am Freitag bekannt.

Sollte Budapest ausscheiden, blieben nur noch Los Angeles und Paris für die Vergabe der Spiele in sieben Jahren übrig. Am Zug ist nun die Wahlbehörde von Budapest, die klären muss, ob die für ein Referendum notwendigen gültigen Unterschriften zustande gekommen sind. Für ein Referendum sind Unterschriften von rund zehn Prozent der rund 1,4 Millionen wahlberechtigten Hauptstädter notwendig.

Bürgermeister Istvan Tarlos erklärte, dass er im Falle einer Volksabstimmung ein Ende der Bewerbung "ernsthaft in Betracht ziehen" werde. Einer vergangenen Woche veröffentlichten Studie zufolge würden sich bei einer Volksabstimmung fast 52 Prozent gegen Olympia entscheiden.

Die Momentum-Bewegung begründet ihren Vorstoß damit, dass die Kosten einer Olympia-Ausrichtung katastrophale Folgen für die ungarische Wirtschaft haben würden. Für den rechts-konservativen Ministerpräsident Viktor Orban ist eine Olympia-Bewerbung eine Prestigefrage.

Momentum ist eine relativ neue politische Bewegung, die hauptsächlich von jungen Leuten mit akademischen Hintergrund getragen wird. Mit dem Anti-Olympia-Volksbegehren tritt sie erstmals größer in Erscheinung.

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