Olympia-"Aussetzer" bei Doppler/Horst

Olympia-"Aussetzer" bei Doppler/Horst
Mit den Olympischen Spielen haben die Beach-Volleyballer Clemens Doppler und Alexander Horst zwar ihr Saisonziel erreicht.

Beim Turnier in London ließen die Österreicher aber eine große Chance ungenutzt. Einem spielerischen Kollaps gegen die Schweizer Patrick Heuscher/Jefferson Bellaguarda (0:2) folgte am Donnerstagabend das abrupte Ende aller Olympia-Träume.

Dabei waren Doppler/Horst so gut ins Turnier gestartet, hatten die brasilianischen Weltmeister Emanuel/Alison gefordert (1:2) und die starken Italiener Paolo Nicolai/Daniele Lupo (2:0) bezwungen. "Wir hätten das Zeug gehabt, hier weit zu kommen. Das haben wir zweimal gezeigt", betonte Horst. Ein katastrophaler Einbruch im zweiten Satz des finalen Gruppenspiels, der 12:21 verloren ging, bedeutete das Aus. Horst: "Das muss man erst einmal verarbeiten." Am Freitagvormittag stand dafür ein längeres Teammeeting auf dem Programm, am Abend ging es bereits zurück in die Heimat.

Doppler und Horst sind im Herbst eine Vernunftpartnerschaft eingegangen. Horst (29) gilt als einer der besten Verteidigungsspieler der Welt, Doppler ist mit zwei EM-Titeln der meisterdekorierte heimische Beach-Volleyballer. Für seinen neuen Partner musste sich der 31-Jährige allerdings zum Blockspieler umfunktionieren lassen. Dort ist Doppler noch keine Macht, daher ist das Duo vor allem auf sein starkes Service angewiesen. Das blieb gegen Heuscher/Bellaguarda aus.

Zwei Satzbälle machte Doppler im ersten Durchgang mit Servicefehlern zunichte, im zweiten Satz ging dann auch im Angriff nichts mehr. Die Österreicher schmissen die Nerven weg. Dopplers Tunnelblick war noch stärkster ausgeprägt als jener von Horst. "Wir haben eine große Chance vergeben", gestand der Ex-Europameister. Jene, einen bisher schwachen österreichischen Olympia-Auftritt zu retten, oder an die Erfolge von Peking 2008 anzuschließen, als Horst mit Florian Gosch das Viertelfinale erreicht hatte.

Für Rio 2016 will das Duo einen weiteren Anlauf unternehmen. Doppler wäre dann 35 Jahre alt, fühlt sich trotz der Schmerzen, die ihm zwei Kreuzband-Operationen 2004 und 2006 noch immer bereiten, aber fit genug. "Natürlich ist das für mich ein Thema", erklärte der Oberösterreicher. Ausgereift seien die Planungen allerdings noch nicht, ergänzte Manager Robert Nowotny. "Wir wollen es gemeinsam angehen, dafür benötigen wir aber eine andere Trainingsplanung und auch eine psychologische Vorbereitung."

Durch das beiziehen eines Psychologen sollen " Aussetzer" wie jener im zweiten Satz gegen die Schweizer laut Nowotny in Zukunft verhindert werden. "Es war eine Ausnahmesituation", sagte der Ex-Profi. Die Olympia-Nominierung von Doppler/Horst sieht ihr Manager mit den gezeigten Leistungen aber gerechtfertigt. Für den gemeinsam erkämpften Startplatz wären auch ihre Kärntner Trainingspartner Alexander Huber und Robin Seidl infrage gekommen.

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