Oliver Marach: Von Sombreros und Schlägerqualitäten

Mara(ch)ton in Wimbledon
Der Wimbledon-Finalist schaute beim Tennisklub UTC Wien und vorber und sprach über London und Leute

Oliver Marach wirkt entspannt und glücklich bei seinem Besuch bei seinem Vorzeigeklubs UTC Wien. Keine Spur mehr von den Strapazen in Wimbledon. Die Marathon-Niederlage an der Seite des Kroaten Mate Pavic (viereinhalb Stunden) im Finale ist verdaut. „Ich habe eben aufgrund der Anspannung vorher und nachher nicht viel geschlafen“, sagt der 37-jährige Grazer. Schon gar nicht am Samstag, dem Tag der Fünf-Satz-Niederlage mit dem Kroaten Mate Pavic. „Nachher wollten wir meinen Geburtstag vorfeiern. Nur hatte in London nichts mehr offen. Nur noch eine kleine Burrito-Bude. Dort haben mir irgendwelche Typen mit Sombreros ein Ständchen gesungen. Aber lustig.“

Überhaupt war einiges außergewöhnlich in Wimbledon. „Ich habe das ganze Turnier mit zwei Rackets gespielt, meine anderen sind in Antalya hängengeblieben.“
Nächste Woche spielt der Steirer, der von EX-Profi Martin Slanar betreut wird, in Gstaad („Das passt gut mit einem Sponsortermin“), dann statt Kitzbühel auf Hartplatz in Washington. „Ich kann nicht direkt von Sand zu den großen Turnieren nach Montreal und Cincinnati reisen. Mate und ich können dort wichtige Punkte holen. Ich will zum dritten Mal ins ATP-Finale.“ Ob er Daviscup in Wels spielt im September, ist noch offen. „Beim Verband herrscht ein ein kleines Kommunikationsproblem. Zudem hat sich der Präsident noch immer nicht persönlich bei mir entschuldigt.“ Robert Groß hatte 2015 im TV gesagt, es hätte besser Peya statt ihm gegen die Niederlande spielen sollen.
Wie lange er noch spielen will? „Solange ich fit bin. Schließlich habe ich immer wieder wegen Verletzungen und verpfuschten Operationen pausieren müssen, dadurch auch viele Partner verloren.“ Außerdem: „Im Doppel kannst du nur als Top 50-Spieler verdienen.“ Olympia 2020 wäre „jedenfalls nicht unmöglich“.

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