Österreichs Herren-Team in 6er-Turnier um Olympia

Österreichs Hockey-Herren-Nationalteam ist am Freitag zum Olympia-Qualifikationsturnier nach Kakamigahara in Japan abgeflogen.

Ab Donnerstag geht es für das 18-köpfige ÖHV-Aufgebot im Zweitages-Rhythmus gegen China, Japan, Tschechien, Brasilien und Südafrika um einen Top-2-Platz in der Sechser-Gruppe, um das Finalspiel um das London-Ticket zu erreichen.

Die vom Deutschen Frank Hänel trainierte Herren-Truppe lebt hingegen seit vergangenem August für den Traum, zu den nur zwölf Mannschaften des Olympia-Turniers zu gehören. Seit damals bei der B-EM in der Ukraine trotz des Fehlens der Routiniers Benjamin Stanzl, Peter Proksch und Christian Minar der Einzug in den "Qualifier" geschafft wurde, lag das Hauptaugenmerk auf dem Feld. In der Halle waren die Österreicher zu diesem Zeitpunkt Europameister und sind auch noch immer aktueller WM-Dritter.

Auf eine gezielte Vorbereitung für die Titelverteidigung von Hallen-EM-Gold wurde verzichtet, dennoch kam die ÖHV-Equipe Mitte Jänner aus Leipzig mit Bronze heim. Eine Woche nach Ende der Hallen-Bundesliga ging es Anfang Februar in den ersten von mehreren zweitägigen Lehrgängen, Herzstück des Trainingsplans war aber ein eineinhalbwöchiges Camp Ende Februar/Anfang März in Südafrika. Dabei gab es in einem überlangen Test gegen Olympiasieger Deutschland über 90 Minuten lediglich ein 0:4.

Südafrika wird beim dritten und letzten Qualifikationsturnier auch als Favorit angesehen. Das Team war als Afrika-Meister für Olympia schon qualifiziert gewesen, doch war das dem nationalen olympischen Komitee zu wenig an Qualitätsnachweis. Daher wurde das Team in das Qualifikationsturnier geschickt, wovon Spanien profitierte. Die Iberer stehen jetzt fix im Olympia-Feld. "Dadurch ist uns ein härterer Brocken erspart geblieben", erklärte ÖHV-Kapitän Armin Stremitzer der APA - Austria Presse Agentur.

Der AHTC-Spieler reiste wie seine Teamkollegen zuversichtlich nach Asien. "So gut waren wir noch nie auf einen Event vorbereitet", versicherte Stremitzer. "Wir rechnen mit einer reellen Chance." Vor vier Jahren bestritten die ÖHV-Herren in Chile ebenso ein Qualifikationsturnier, schnitten da als Gruppen-Dritte und letztlich Viertplatzierte gar nicht schlecht ab. Stremitzer: "Damals haben wir uns wirklich nichts vorgenommen und sind Dritte in der Gruppe geworden. Da sollte diesmal der zweite Platz drinnen sein."

Für Rekordnationalspieler Proksch ist der Start ins Turnier besonders wichtig. "Mein Gefühl sagt mir, dass das Turnier nach den ersten zwei Spielen für uns entschieden ist", meinte der AHTC-Angreifer. "Wenn wir gegen China und Japan sechs Punkte holen, dann garantiere ich für nichts mehr. Dann ist alles möglich." Proksch hat in seiner Karriere schon viel erlebt, Olympia fehlt ihm aber natürlich noch. "Die Mannschaft ist heiß darauf, die Luft im olympischen Dorf zu schnuppern."

Am Montag steht noch ein Test gegen Japan auf dem Programm, fünf Tage später trifft man im Turnier auf das Team des Gastgebers. "Südafrika und Japan sind die zwei Großen", erläuterte Hänel der APA. "Für uns ist es nicht so aussichtslos wie vor vier Jahren, aber es muss schon alles passen." Mit der Fixierung der Teilnahme am "Qualifier" sei ein Ruck durch die Mannschaft gegangen. Hänel: "Da hat sich eine gewisse Eigendynamik entwickelt." Tschechien sieht Hänel auf einer Stufe, Brasilien darunter.

Für Österreichs Damen geht es ebenfalls im Zweitages-Rhythmus gegen Japan, Chile, Aserbaidschan, Weißrussland und Malaysia. Selbst ÖHV-Präsident Walter Kapounek geht davon aus, dass es der sechste und letzte Platz wird. Doch das Team von Trainer Marcin Nyckowiak soll ähnlich wie 2008 die Herren Erfahrung sammeln. Dafür wurde auch tiefer in die Tasche gegriffen. Um die Kosten geringer zu halten, erfolgt die Anreise erst am Montag und damit zwei Tage vor dem Auftakt-Match.

Kommentare