"Österreich Haus" bei Londons Tower in guter Lage

"Österreich Haus" bei Londons Tower in guter Lage
Das "Österreich Haus" bei den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen hat mit dem Blick auf die ferne Akropolis einiges zu bieten gehabt.

London 2012 legt da noch etwas drauf. Der traditionelle rot-weiß-rote Anlaufpunkt während des Großereignisses in diesem Sommer wird rund 200 m Luftlinie entfernt vom mächtigen Tower im altehrwürdigen, aus dem 18. Jahrhundert stammenden "Trinity House" liegen.

"Ein absoluter Eye-Catcher", sagte dazu ÖOC-Präsident Karl Stoss am Freitag in London. ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel ging während einer ÖOC-Medientour durch die englische Hauptstadt ins Detail: "Wir haben das Gebäude erstmals im Mai 2011 besichtigt und uns innerlich da schon dafür entschieden." Problem sei allerdings der Mietpreis gewesen. Bis der Vertrag am vergangenen Donnerstag unterzeichnet wurde, waren einige Verhandlungsrunden über die Bühne gegangen.

"Der Mietaufwand wäre exorbitant gewesen, mit einem ordentlichen Olympia-Aufschlag", sagte Mennel. Gegenüber der APA - Austria Presse Agentur präzisierte er seine Angaben: "Wir haben den Preis um rund 40 Prozent heruntergehandelt." Damit kam man beim Tagesbereich noch von 16.500 auf 9.500 Euro. Der noch immer hohe finanzielle Aufwand von gesamt rund 300.000 Euro soll wieder hereingebracht werden. Mennel: "Wir haben zwei Sponsoren fix, noch zwei weitere in Aussicht, und wir hoffen auf noch einen."

Fix ist schon die "Tirol Werbung". Hier wird die Kombination Winter-/Sommersport ins Auge gefasst. So soll Ex-Ski-Ass Stephan Eberharter mit dem Rennrad von Innsbruck nach London fahren. Auch im "Tagesgeschäft" soll viel lukriert werden. Im "Ballroom" werden tageweise Tische vermietet. Ein weiterer Raum wird nur den Athleten gehören. Stoss: "Das soll ein Ort der Ruhe und der Rückzugsmöglichkeit für unsere Athleten sein."

Das "Trinity House" ist zwischen den Sportstätten gut gelegen und gut zu erreichen. Das vierstöckige Gebäude umfasst fünf großzügige Banketträume, doch darauf wird sich das Geschehen nicht beschränken. Denn an der Frontfassade wird ein Zubau für die ORF-Berichterstattung errichtet. Außerdem wird es einen öffentlich zugänglichen Kulinarik-Bereich geben, für Fans der Österreicher wie auch für die britische Bevölkerung. Aus der U-Bahn-Station Tower Hill kommend stößt man direkt darauf. Nicht zuletzt durch diese Positionierung erwartet man sich auch den Besuch einiger Royalties.

"Großbritannien ist für Österreich ein wichtiger Markt, aber es kann noch besser werden", meinte Stoss zu dem offensiven Auftritt. Neben dem Feinkostbereich soll bei dieser Gelegenheit auch im Tourismus-Sektor kräftig für den längerfristig engagierten ÖOC-Sponsor Tirol geworben werden. Eventuelle Medaillenfeiern sollen im "Österreich Haus" stattfinden, dessen Eröffnung für 26. Juli geplant ist. Aber auch Österreichs Botschafter Emil Brix würde seine Räumlichkeiten dafür zur Verfügung stellen.

Die ORF-Berichterstattung wird vorwiegend aus dem Studio im "Österreich Haus" gesendet und moderiert. In ORF eins werden 220 Stunden Live-Berichterstattung geboten werden, rund 14 Stunden täglich. In ORF Sport + sollen weitere 110 Stunden live übertragen werden, in der Regel von 17.00 bis 1.00 Uhr in der Nacht. Da werden primär Ballsportarten bzw. Sportarten ohne Österreicher gezeigt sowie in einer "Fight Night" Siegfried Bergmann für den ORF ein Comeback als Box-Kommentator geben.

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