Nestle verärgert den Leichtathletik-Weltverband

Nahrungsmittelkonzern will Sponsoring sofort beenden. IAAF akzeptiert das nicht.

Der Leichtathletik-Weltverband IAAF will die sofortige Beendigung des Sponsorenvertrages für das Programm "Kids Athletics" durch den Nahrungsmittelkonzern Nestle nicht akzeptieren. "Wir sind verärgert und bestürzt über die Ankündigung. Wir werden es nicht akzeptieren", sagte IAAF-Präsident Sebastian Coe laut einer Mitteilung des Verbandes am Mittwochabend.

"Es sind die Kinder, die darunter leiden", betonte Coe. Die IAAF sei mit Nestle über das letzte Jahr der fünfjährigen Partnerschaft für das Kinder-Programm im Gespräch.

Nestle hatte in einer Stellungnahme erklärt, die Zusammenarbeit mit der IAAF "angesichts der negativen öffentlichen Wahrnehmung bezüglich Korruptionsvorwürfen und Dopings" mit sofortiger Wirkung zu beenden. "Wir glauben, dass dies eine negative Auswirkung auf unsere Reputation und das Image haben könnte", hieß es in der Stellungnahme des Schweizer Konzerns.

Nach Angaben der IAAF haben rund 15 Millionen Kinder im Alter zwischen 7 und 12 Jahren in 76 Ländern an dem "Kids Athletics"-Programm teilgenommen und wurden so an die Leichtathletik herangeführt. In diesem Jahr soll es auf weitere 15 Länder ausgedehnt werden. Rund drei Millionen Kinder sollen damit erreicht werden.

Bereits Ende Jänner war bekannt geworden, dass der Sportartikelhersteller Adidas erwäge, seine Zusammenarbeit mit der IAAF zu beenden und vorzeitig aus dem noch vier Jahre laufenden Sponsoringvertrag aussteigen zu wollen. Das deutsche Unternehmen ist neben Canon, Seiko, TDK, Toyota, TBS und Mondo einer der sieben großen Partner des Weltverbandes.

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