Aufgerüstete Konkurrenz jagt Meister Miami

Die Heat starten in die neue NBA-Saison als großer Favorit. Doch die Konkurrenz ist stärker geworden.

Titel-Hattrick oder mögliches frühes Ende einer Ära? Bereits vor dem Start der neuen NBA-Saison steht Meister Miami Heat wieder im Mittelpunkt. Die Basketball-Startruppe um LeBron James, Dwyane Wade und Chris Bosh strebt den dritten Meisterschaftsgewinn in Folge an. „Ich möchte, dass die Leute, die zwei Meisterringe haben, einen dritten bekommen, dass Udonis Haslem und Dwyane Wade zum vierten Mal Meister werden und andere, die noch keinen Titel geholt haben, zum ersten Mal. Das ist mein Ziel“, betont James. Das Triple war zuletzt den Los Angeles Lakers zwischen 2000 und 2002 gelungen.

„Du brauchst schon bestimmte Leute, um immer und immer wieder Meister zu werden. Aber ich denke, dies hier ist eine besondere Truppe“, sagt Wade. So breit die Heat-Brust auch sein mag - die Konkurrenz, allen voran die Brooklyn Nets und Houston Rockets haben mächtig aufgerüstet, um Miamis Meisterschafts-Lauf zu stoppen. „Wir können nicht so spielen wie in der Vorsaison und erwarten, Meister zu werden“, warnt Bosh. Der Power Forward bezieht sich dabei vor allem auf die zwei deutlichen Klatschen gegen die Nets (62:86 und 87:108).

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Angst um James-Abschied

Doch Miami könnte selbst mit einem weiteren Meistertitel im kommenden Sommer ohne seinen Erfolgsgaranten dastehen. James hat zwar noch einen Vertrag bis 2016, jedoch wie Wade und Bosh eine Ausstiegsoption für 2014. Bislang hält er sich bedeckt. „Wenn es soweit ist, werden meine Familie und ich uns entscheiden“, erklärt James lediglich.

Gut möglich, dass Amerika im Sommer 2014 erneut eine aufgebauschte TV-Live-Übertragung bevorsteht, in der James seine Zukunftspläne einem Millionen-Publikum mitteilt. Bereits 2010 hatte er seine Landsleute mit „The Decision“ (Die Entscheidung) genervt und in einer 75-minütigen ESPN-Show bekanntgegeben, Cleveland zu verlassen.

Nowitzki hat Chicago auf der Rechnung

Nicht nur die Buchmacher sehen Miami als größten Favoriten, sondern auch Dirk Nowitzki. Der deutsche Superstar der Dallas Mavericks traut in der Eastern Conference jedoch auch den Chicago Bulls viel zu, bei denen Spielmacher Derrick Rose nach anderthalbjähriger Verletzungspause zurückkehrt. Zudem meldete sich der französische Center Joakim Noah rechtzeitig zu Saisonbeginn fit.

Zudem rechnet Nowitzki mit dem letztjährigen Halbfinalisten Indiana Pacers sowie Brooklyn: „Die haben sich ja eine Wahnsinns-Truppe zusammengekauft.“ Der russische Milliardär und Teambesitzer Michail Prochorow hat seinen Stars Deron Williams und Joe Johnson die titelerprobten Routiniers Kevin Garnett, Paul Pierce und Jason Terry (alle Boston Celtics) zur Seite gestellt.,

Terry wurde 2011 noch an der Seite von Nowitzki in Dallas Meister. Nach dem größten Triumph der Vereinsgeschichte ging es mit den Mavericks bergab, im Vorjahr verpassten die Texaner erstmals seit 2001 die Playoffs. Die erhoffte Verpflichtung eines zweiten Stars misslang auch diesen Sommer, das Team wurde mit Center Samuel Dalembert sowie den Guards Monta Ellis und Jose Calderon punktuell verstärkt, so dass Nowitzki die K.o.-Runde als Ziel ausruft.

Houston als Gewinner am Transfermarkt

Weitaus größere Ambitionen gibt es in Houston. In Dwight Howard wurde dafür der Hauptgewinn des Transfermarkts verpflichtet. Der 2,11 Meter große Center hatte sich bei den Lakers in der Rolle als Nebenmann von Kobe Bryant unwohl gefühlt und deshalb die kalifornische Glitzerwelt verlassen. Howard verhandelte auch mit Dallas, entschied sich aber für einen 88 Millionen-Dollar-Deal über vier Jahre in Houston. Zusammen mit Olympiasieger James Harden und Jeremy Lin soll er die Rockets zu einem Titelanwärter machen.

„Start of something big“ (Der Beginn von etwas Großem), hieß es bereits auf nba.com. „Wir haben die richtigen Teile zusammen, aber nur aufgrund der passenden Teile wirst du nicht Meister“, sagte Howard aber mit Realismus. „Dafür brauchst du Hingabe, musst hart arbeiten und bereit sein, dich aufzuopfern.“

Zu den stärksten Teams in der Western Conference sind weiterhin die Oklahoma City Thunder zu zählen, wenn auch der Zeitpunkt der Rückkehr von All Star Russell Westbrook (Knie-OP) weiter offen ist. Der dreimalige Scoring Champion Kevin Durant allein dürfte für die chronisch hohen Ziele zu wenig sein. Auf der Rechnung haben sollte man die letztjährigen Finalisten aus San Antonio. Über ein Jahrzehnt liefert das Team um den französischen Europameister Tony Parker und den Routinier Tim Duncan beständige Leistungen ab. Heuer dürfte es trotz des relativ alten Kaders nichts anders sein.

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